Diese Massnahmen gegen die Frankenstärke gelten vorerst für ein Jahr, wie Huber+Suhner heute mitteilte. Die Arbeitszeitverlängerung wurde im Einvernehmen mit der Arbeitnehmervertretung beschlossen und entspricht dem Gesamtarbeitsvertrag der schweizerischen Maschinen- und Metallindustrie.
Bereits im Januar hatte das Unternehmen einen Personalstopp, eine Nullrunde bei den Löhnen 2015 und verschiedene andere Sparmassnahmen verfügt. Parallel zur Erhöhung der Arbeitszeit reduziert die Firma auch die Zahl der Temporärangestellten.
Weitere Massnahmen zur Sicherung «von möglichst vielen geeigneten Arbeitsplätzen in der Schweiz» und zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit würden geprüft, hiess es weiter.
Und auch bei Eternit Schweiz müssen die Angestellten länger arbeiten. Die Arbeitszeit für die rund 500 Mitarbeiter an den Standorten Niederurnen GL und Payerne VD wird von 42 auf 45 Stunden erhöht.
Dies kündigte die Produzentin von Gebäudehüllen am Mittwoch an. Die Löhne der Mitarbeiter blieben gleich. Die Massnahme gelte ab 1. März und solle am Ende des Jahres überprüft werden, bestätigte die Assistentin des Eternit Schweiz-Chefs Urs Lehner einen entsprechenden Bericht von Radio Zürisee.
Im Bericht begründete Lehner die Verlängerung der Arbeitszeit mit der Konkurrenzfähigkeit. Der Standort Schweiz werde aber nicht in Frage gestellt.
Auch der Drehmaschinenhersteller Tornos reagiert auf die Frankenaufwertung mit einer Erhöhung der Arbeitszeit. Ab März werde die Wochenarbeitszeit an den Schweizer Standorten auf bis zu 43 Stunden erhöht, teilte das Unternehmen mit.
Die Massnahme soll Mitte Juni im Hinblick auf eine mögliche Verlängerung gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung überprüft werden. Tornos will mit der Massnahme Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit stärken und die negativen Auswirkungen der Frankenaufwertung nach der Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Nationalbank eindämmen.
Am 15. Januar hatte die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs aufgehoben, woraufhin sich der Franken stark aufwertete. Vor allem exportorientierte Industrieunternehmen haben nun Probleme, weil ihre Produkte im Euroraum plötzlich teurer geworden sind.
Erst am Dienstag hatten der Maschinenfahrzeughersteller Stadler Rail und der Haushaltsgerätehersteller V-Zug eine Verlängerung der Arbeitszeit angekündigt. Die gleiche Massnahme hatten vor ihnen bereits andere Unternehmen wie der Schaffhauser Industriekonzern Georg Fischer, das Uzwiler Technologieunternehmen Bühler und der Lysser Metallverarbeiter Feintool ergriffen.
Der Basler Zahnimplantatehersteller Straumann hatte Anfang Februar für Aufsehen gesorgt, als er neben einem Lohnverzicht ankündigte, Löhne für Grenzgänger in Euro zahlen zu wollen. Die Gewerkschaften lehnten dieses Vorgehen allerdings vehement ab. (SDA)