Wer gut aussieht, hat einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. «Ein vorteilhaftes Foto ist das Eintrittsticket für ein Job-Interview», sagt Jasmin Christen (32) von der Personalberatungsfirma Goldwyn Partners Group in Baar ZG.
Die Firma machte eine Umfrage bei HR-Profis. Mit klarem Resultat: Über 84 Prozent sind der Meinung, dass schöne Menschen bei der Personalauswahl eher oder sicher bevorzugt würden. «Wenn wir viele Bewerber haben, dann laden wir die knackigsten zum Interview ein», antwortete eine HR-Chefin ganz unverblümt.
Bei gleicher Qualifikation könne das Aussehen den Ausschlag geben, ob jemand den Job erhalte, sagt Christen. Attraktive Personen profitieren davon, dass ihnen höhere Sozialkompetenzen zugeschrieben werden.
Abercrombie ist überall
«Das Aussehen der Mitarbeiter ist auch eine Visitenkarte gegen aussen», sagt Christen. Viele Firmen setzen das gezielt ein: Bei der Modekette Abercrombie & Fitch stehen etwa Models in den Läden. «Sie sollen das Bild des Unternehmens prägen», sagt Christen. Ähnliche Mechanismen funktionierten aber auch in anderen Branchen.
Gutes Aussehen kann allerdings auch zum Bumerang werden. Wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden, ist die Fallhöhe umso grösser. «Wenn nichts dahintersteckt, reicht gutes Aussehen nicht für eine Karriere», so Christen. «Man muss die Leistung bringen.»
Zudem werden attraktive Personen eher zur Zielscheibe von Eifersuchtsattacken. «Vorgesetzte, aber auch Kollegen können sich konkurrenziert fühlen, wenn ein Mitarbeiter besonders attraktiv ist», so Christen.