Am Mittwoch zeigte sich Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (34) knallhart. Er bremst Einreisen über Weihnachten mit einer Quarantänepflicht. Die Skilifte lässt Kurz zwar laufen. Beizen und Hotels bleiben aber bis am 6. Januar zu. Sie dürfen erst nach den Festtagen wieder Gäste empfangen.
Mit dieser drastischen Massnahme will Kurz die Zahl der Neuansteckungen reduzieren. «Es ist uns gelungen, eine Überforderung in den Spitäler zu verhindern. Aber wir haben noch zu viele Ansteckungen», sagte Kurz. «Wir können erst im nächsten Sommer zur Normalität zurückkehren. Bis dahin müssen wir alles tun, um eine Explosion der Infektionszahlen zu verhindern.»
200'000 Angestellte betroffen
Skifahren ist ab dem 24. Dezember also erlaubt in Österreich. Auch Langlaufen und Eislaufen. Aber nur für Tagestouristen. Und ohne, dass sich diese in Beizen verpflegen. «Wir werden die betroffenen Branchen unterstützen», verspricht Kurz.
Diese Unterstützung werden sie auch nötig haben. Neue Berechnungen zeigen die Folgen dieser drastischen Massnahmen. 580'000 Betten werden in Österreich über die Festtage leer bleiben. 11'200 Betriebe mit total 200'000 Mitarbeitern sind vom Gastro-Lockdown betroffen, wie das Newsportal kurier.at berichtet.
150 Millionen Euro in Deutschland
In deutschen Skigebieten droht laut dem Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte bei einer Fortdauer der Corona-Beschränkungen über den ganzen Winter ein Verlust von 400 Millionen Euro. Rein rechnerisch kämen auf jeden Euro Umsatz bei den Seilbahnen vier weitere Euro in der Region, die für Essen, Übernachtungen, Skiausrüstung oder -kurse ausgegeben würden.
Wenn die Bergbahnen in den Weihnachtsferien geschlossen blieben, gingen in ihrem Umfeld letztlich 150 Millionen Euro an Wertschöpfung verloren.