Es war eine richtig trübe Woche für die Credit Suisse. Erstmals in der Geschichte der Escher-Bank sind die Titel am Montag unter die Marke von 3 Franken abgesackt. Am Donnerstag gar unter 2.70 Franken. So billig wie noch nie. Ende Woche standen sie wieder bei 2.95 Franken. Nach 13 Tagen mit einem Minus gab es wieder einmal ein Plus.
Die Krise der Credit Suisse ist damit natürlich noch längst nicht ausgestanden. Die Verunsicherung bleibt gross. Denn nun wird klar: Die ständigen Negativschlagzeilen sowie der brutale Absturz des Aktienkurses lassen auch Vorsorgeberater und Pensionskassen-Verantwortliche genauer hinschauen.
Die Lage bei der Credit Suisse sei auf jeden Fall ein Thema bei den Vorsorgeeinrichtungen, sagt Ueli Mettler, Partner beim Pensionskassen-Beratungsunternehmen c-alm. «Es herrscht Verunsicherung», sagt er der NZZ. Kein Wunder: Seit Anfang Jahr ist der Kurs der CS-Aktie um 65 Prozent eingebrochen. Kundengelder sind abgeflossen. Die Strategie der Grossbank scheint zahlreichen Experten immer noch zu wenig geschärft.
«Nicht überreagieren»
Pensionskassen müssen da im Sinne einer Risikominimierung für ihre Kundinnen und Kunden natürlich ganz genau hinschauen. Und das tun sie nun offenbar auch. «Vor diesem Hintergrund beurteilen die Pensionskassen unter anderem auch die Entwicklung der Credit Suisse und fällen je nach Lagebeurteilung ihre Anlageentscheide», sagt Mettler im Bericht.
Zur Ruhe mahnt dagegen Martin Janssen. Er ist Gründer der Pensionskassen-Beratungsfirma Ecofin. Und sagt zur NZZ: «Vorsorgeeinrichtungen sollen nicht überreagieren.» Die Finanzmarktaufsicht Finma vertrete derzeit dezidiert die Meinung, dass es nicht zu einem Konkurs der Credit Suisse kommen werde.
Ob die Pensionskassen bereits Gelder bei der Credit Suisse abgezogen haben, wollte die Bank nicht sagen. (pbe)