China als Urheber
Youtube löscht 210 Kanäle zu Hongkong-Demos

Youtube geht gegen Propaganda vor, die offenbar aus China stammt. Die Videoplattform löschte 210 Kanäle, die gezielt Stimmung im Zusammenhang mit den Protesten in Hongkong machten.
Publiziert: 23.08.2019 um 02:36 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2019 um 11:41 Uhr
Die Proteste für Freiheit und Demokratie in Hongkong dauern bereits seit zweieinhalb Monaten an. Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China.
Die Proteste für Freiheit und Demokratie in Hongkong dauern bereits seit zweieinhalb Monaten an. Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China.

Youtube hat ein Netzwerk aus 210 Kanälen von seiner Videoplattform entfernt, über die koordiniert Stimmung rund um die Demonstrationen in Hongkong gemacht worden war. Die Google-Tochterfirma verwies in einem Blogeintrag vom Donnerstag indirekt auf China als Urheber.

Die Entdeckung decke sich mit jüngsten Erkenntnissen von Twitter und Facebook – die ihrerseits Anfang der Woche auf eine Kampagne aus China verwiesen hatten, mit der die Demonstranten diskreditiert werden sollten.

Twitter hatte 936 Accounts entdeckt, über die koordiniert «politischer Streit in Hongkong gesät werden sollte». Zusätzlich sei ein Netzwerk aus rund 200'000 Accounts gesperrt worden, bevor es nennenswerte Aktivität entwickeln konnte. Facebook entfernte mit ähnlicher Begründung fünf Accounts, sieben Seiten und drei Gruppen. Mindestens einer der Seiten seien rund 15'500 Facebook-Profile gefolgt. Beide Dienste zeigten Beispiele von Beiträgen, in denen die Demonstranten in Hongkong zum Beispiel als gewalttätig dargestellt wurden.

Youtube lieferte weniger Informationen. So gab es in dem Blogeintrag keine Angaben zum konkreten Inhalt der Videos.

Proteste seit gut zwei Monaten

Die Proteste für Freiheit und Demokratie in Hongkong dauern bereits seit zweieinhalb Monaten an. Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China.

Als Sonderverwaltungszone sind Hongkong eigentlich noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Um die fürchten nun aber viele Bewohner. Eine weitere Forderung der Demonstranten ist die unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei Protesten.

Studenten streiken

Kurz vor Beginn des neuen Semesters haben die Studentenführer in Hongkong zu einem knapp zweiwöchigen Uni-Streik aufgerufen. Das neue Semester startet in Hongkong am 2. September, die Vorlesungen sollen vorerst bis zum 13. September boykottiert werden.

Die Studenten sollten «Zeit bekommen, darüber nachzudenken, was gerade in unserer Gesellschaft passiert und was wir für unsere Zukunft machen können», sagte am Donnerstag der Vorsitzende der Studentenvertretung, David Wong.

Viele Studenten gehörten in den vergangenen Wochen zu den treibenden Kräften hinter den Massendemonstrationen für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings. Durch die Ausrufung des Uni-Streiks soll offenbar auch gewährleistet werden, dass weiterhin viele Studenten an den Protesten teilnehmen.

Kurz vor Beginn des neuen Semesters haben die Studentenführer in Hongkong zu einem knapp zweiwöchigen Uni-Streik aufgerufen. Das neue Semester startet in Hongkong am 2. September, die Vorlesungen sollen vorerst bis zum 13. September boykottiert werden.

Die Studenten sollten «Zeit bekommen, darüber nachzudenken, was gerade in unserer Gesellschaft passiert und was wir für unsere Zukunft machen können», sagte am Donnerstag der Vorsitzende der Studentenvertretung, David Wong.

Viele Studenten gehörten in den vergangenen Wochen zu den treibenden Kräften hinter den Massendemonstrationen für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings. Durch die Ausrufung des Uni-Streiks soll offenbar auch gewährleistet werden, dass weiterhin viele Studenten an den Protesten teilnehmen.

(SDA)

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