Hörgeräte
Sonova trotz Franken-Stärke und Affären mit Rekordumsatz

Der heftige Gegenwind durch den starken Franken und die Turbulenzen durch Affären um Spitzenmanager und einen Produkterückruf haben den Hörgerätehersteller Sonova nicht aus der Bahn geworfen. Die Verkäufe legten deutlich zu.
Publiziert: 22.05.2012 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:17 Uhr

Sonova sei im Geschäftsjahr 2011/12 (per Ende März) aus eigener Kraft und dank Akquisitionen um 11,6 Prozent gewachsen, erklärte Verwaltungsratspräsident Robert Spoerry am Dienstag auf der Bilanzmedienkonferenz in Stäfa ZH: «Wir haben sehr gut gearbeitet.» Leider habe die Aufwertung des Frankens praktisch das ganze Plus weggefressen.

So sei der Umsatz in Franken nur um 0,2 Prozent auf 1,62 Mrd. Fr. gestiegen. Dennoch sei dies der höchste Umsatz der Firmengeschichte trotz des harten Gegenwinds von der Währungsfront.

Der Betriebsgewinn vor Amortisationen (EBITA) sank indes um 3,5 Prozent auf 315,2 Mio. Franken. Ohne den Franken-Höhenflug hätte Sonova den EBITA um 71 Mio. Fr. gesteigert. Das wäre ein Plus von über einem Fünftel, sagte der interimistische Finanzchef Paul Thompson.

Unter dem Strich konnte der Konzern den Reingewinn um 6,6 Prozent auf 246,4 Mio. Fr. verbessern. Damit hat das Unternehmen wieder mehr verdient als in den beiden Vorjahren, denen ein Rückruf von defekten Hörimplantaten der US-Tochterfirma Advanced Bionics die Gewinne verhagelt hatte, nachdem es bei Patienten zu Problemen gekommen war.

In der Folge musste Sonova im März 2011 eine Gewinnwarnung erlassen, welche die Finanzmärkte schockte und die Aktie abstürzen liess. Massiv in die Kritik geriet das Unternehmen, weil Spitzenleute kurz vor der Gewinnwarnung noch mit Verkäufen von Sonova-Aktien und -Optionen Kasse gemacht hatten.

Dies führte zu einem Köpferollen in der Teppichetage. Konzernchef Valentin Chapero, Finanzchef Oliver Walker und Verwaltungsratspräsident Andy Rihs räumten ihre Posten. Rihs blieb allerdings im Aufsichtsgremium.

Die Staatsanwaltschaft Zürich leitete ein Strafverfahren gegen die Spitzenmanager ein. Die Schweizer Börse SIX eröffnete zudem eine Untersuchung gegen Sonova wegen einer möglichen Verletzung von Börsenvorschriften.

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