Die Angst vor steigenden Zinsen hinterlässt im Schweizer Hypothekarmarkt Spuren. Die Hypothekarnehmerinnen und -nehmer bevorzugen längere Laufzeiten. Sie wollen sich damit das nach wie vor tiefe Zinsniveau über längere Zeit sichern.
Im dritten Quartal 2021 haben sich die Präferenzen bei den Laufzeiten gegenüber dem Vorquartal verschoben, wie das Hypothekarbarometer des Vergleichsdienstes Comparis zeigt. So erhöhte sich die durchschnittliche Laufzeit der vermittelten Hypotheken von knapp 7 auf gut 8 Jahre.
Vergleichen und Sparen
Getrieben wird die Entwicklung unter anderem von der Sorge, dass die Zinsen in den kommenden Monaten ansteigen könnten», sagt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp. Die Hypothekarnehmer wollen sich offenbar das derzeit tiefe Zinsniveau sichern. «Teilweise greifen sie auch zu einer 15-jährigen Hypothek», sagt Papp.
Die Angst vor steigenden Zinsen sei Ausdruck höherer Inflationserwartungen. Die durchschnittlichen Zinsdifferenzen zwischen Hypotheken mit einer Laufzeit von 10, 5 und 2 Jahren haben sich in den letzten Jahren verringert.
Laut dem Vergleichsportal Moneypark steigen die Richtsätze im dritten Quartal deutlich, vor allem bei langen Laufzeiten. Insgesamt beträgt der Anstieg der Richtsätze zwischen zwei und sechs Basispunkte, so Moneypark. Bei den längeren Laufzeiten rechnet man mit seitwärts tendierendem Zinsniveau. «Kurzfristige Hypotheken könnten wieder günstiger werden», heisst es.
Comparis-Experte Papp rät Hypothekarnehmenden, in Sachen Wohneigentumsfinanzierung nicht nur bei der Hausbank, sondern auch bei Pensionskassen, Stiftungen und Versicherungen anzuklopfen. Wer vergleicht, könne mehrere tausend Franken bei der Finanzierung sparen. (SDA/uro)