Damit setzte sich die Abschwächung des Frankens fort. Erst vergangene Woche war der Euro über 1,07 Franken gestiegen angesichts der Erholung einiger Volkswirtschaften im Gebiet der Einheitswährung. Am Montag kamen Berichte über Fortschritte in den Verhandlungen zwischen dem pleitebedrohten Griechenland und seinen Geldgebern über ein drittes Rettungsprogramm hinzu.
Aber auch zum Dollar gab die Schweizer Währung weiter nach. Am Nachmittag notierte der Greenback bei knapp 99 Rappen. Bemerkenswert sei, dass die Abwertungsbewegung des Frankens mit den jüngsten Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt zusammengetroffen sei, heisst es bei Devisenexperten.
«Ein solches Marktumfeld sprach in der Vergangenheit tendenziell eher für Aufwertungsdruck auf die als sicherer Hafen beliebte Schweizer Währung», schreibt Katja Müller, Analystin bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
Da die Sichteinlagen bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von Mitte bis Ende Juli lediglich um insgesamt rund 2 Milliarden Franken gestiegen seien, gehe sie nicht davon aus, dass die Abwertung in erster Linie durch massive Interventionen der Nationalbank zur Schwächung des Frankens verursacht wurde.
Unmittelbar nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses der SNB Mitte Januar waren der Dollar kurzzeitig auf bis zu 83 Rappen und der Euro auf 98 Rappen gefallen. SNB-Präsident Thomas Jordan hatte von einem vorübergehenden Überschiessen gesprochen.
Nach dem «Frankenschock» erholten sich die Wechselkurse zwar etwas. Mitte Februar stieg der Euro kurzzeitig leicht über 1,08 Franken, verlor dann aber im Zuge der Griechenlandkrise wieder und pendelte länger um 1,04 Franken. Der von Unternehmern, Gewerkschaftern und Politikern ersehnte Anstieg des Euros auf mindestens 1,10 Franken liess bislang auf sich warten. (SDA)