Der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen ist bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag Prognosen von ORF zufolge im Amt bestätigt worden. Der 78-Jährige kam laut vorläufigem Endergebnis am Sonntag auf 54,6 Prozent der Stimmen. Mit dieser absoluten Mehrheit ist eine Stichwahl nicht nötig.
Zwar sind in der Zählung noch nicht die voraussichtlich mehr als 800'000 Briefwahlstimmen berücksichtigt, aber Hochrechnungen des ORF gehen davon aus, dass der Amtsinhaber am Ende rund 56 Prozent Zustimmung erhält.
Der Kandidat der rechten FPÖ, der 60-jährige Walter Rosenkranz, erreichte den Hochrechnungen nach rund 18 Prozent der Stimmen. Die anderen fünf Kandidaten liegen jeweils im einstelligen Prozentbereich. Zu ihnen gehörten ein Blogger, ein Kolumnist und ein Schuh-Fabrikant.
Van der Bellen bisher ältester Bundespräsident
Der ehemalige Grünen-Chef Van der Bellen ist laut Demoskopen damit für weitere sechs Jahre gewählt. Die Schwankungsbreite der Hochrechnung sei zu gering, um noch eine entscheidende Veränderung herbeizuführen, hiess es.
Der 78-jährige Van der Bellen ist der bisher älteste Bundespräsident, der sich um eine zweite Amtszeit beworben hat. Er sieht in seinem hohen Alter kein Problem. Das Amt gebe ihm durchaus Kraft, sagte er bei der Stimmabgabe am Sonntag. Van der Bellen war direkt und indirekt von allen Parlamentsparteien ausser der rechten FPÖ unterstützt worden.
Mit der Wiederwahl des einstigen Grünen-Chefs war gerechnet worden. Er hatte im Wahlkampf auf Kontinuität gesetzt und angesichts von Inflation und Energiekrise Sicherheit «in stürmischen Zeiten» versprochen. Hätte Van der Bellen nicht wie nun erwartet mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen, wäre am 6. November eine Stichwahl erforderlich gewesen.
Der Bundespräsident kann in Österreich einmal wiedergewählt werden. Insgesamt waren von den neun Millionen Einwohnern 6,4 Millionen Stimmberechtigte zur Wahl aufgerufen.
Bundespräsident Ignazio Cassis hat seinem österreichischen Amtskollegen Alexander Van der Bellen zu dessen Wiederwahl am Sonntag gratuliert. Der Wahlsieg ist deutlich, eine Stichwahl nicht wahrscheinlich.
«Herzliche Gratulation», heisst es in einer Twitter-Botschaft von Cassis am Sonntagabend nach Wien. Und: «Als gute Nachbarn verbindet uns mehr als die Alpen und der Bodensee - politisch, wirtschaftlich und kulturell. Ich freue mich auf die Weiterführung unserer freundschaftlichen und strategischen Partnerschaft», heisst es weiter. (AFP/SDA)