Hinken bei Corona-Schutz Ausland hinterher
Warum schützen die SBB Reisende im Zug nicht besser?

Die SBB tun beim Schutz gegen das Coronavirus im Zug zu wenig für die Sicherheit der Fahrgäste. Die Bahnunternehmen der Nachbarländer sorgen laut einem Medienbericht besser vor.
Publiziert: 18.10.2020 um 12:44 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2020 um 19:44 Uhr
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Die Masken-Pflicht im ÖV ist Alltag in der Schweiz. Sitze wie in Italien werden aber keine freigehalten, damit man sich in Corona-Zeiten nicht zu nahe kommt. Da hilft nur der Rucksack...
Foto: keystone-sda.ch

Immerhin öffnen sich bei den S-Bahnen die Türen automatisch. Bahnreisende können so den Kontakt mit dem Halte- und Öffnen-Knopf vermeiden – einem Virenherd par excellence. Doch damit hat es sich beim Schutz gegen das Coronavirus im Zug bereits – mal abgesehen, dass die Bahn ihr Putzregime nach eigenen Angaben verstärkt hat.

Ein Blick in die Nachbarländer zeigt, dass die SBB mehr tun könnten. «Der Corona-Schutz der SBB ist im internationalen Vergleich schwach», titelt die «Sonntagszeitung». Volle Züge, kein Desinfektionsmittel und keine Masken an Bord. In der Schweiz seien Massnahmen, die über die gründliche Reinigung und die Maskenpflicht hinausgehen, kein Thema. Fazit: «Die SBB können noch vieles aufholen.»

Italien besorgt um Fahrgäste

Als Vorzeigebeispiel wird Trenitalia genannt. Auf Langstrecken im Nachbarland Italien sei nur jeder zweite Sitz besetzt. Ein rotes Verbotsschild hänge über den Sitzen, die frei bleiben müssen – kein Fremder kann folglich zu nahe kommen.

Darüber hinaus installierte die italienische Bahn Hinweise an den Zugtüren, wo ein- und ausgestiegen werden darf. Pfeile am Boden im Waggon zeigen Laufrichtungen an. «In allen Zügen sind Behälter mit Desinfektionsmittel angebracht.» Letztere sucht man in Zügen der SBB vergebens. Die Kompositionen sind mit unbegrenzter Kapazität unterwegs.

Die SBB verweist im Zeitungsbericht auf das Schutzkonzept des öffentlichen Verkehrs. Dieses beruht auf Empfehlungen und Massnahmen des Bundes.

Deutsche Bahn und ÖBB gehen weiter als SBB

In Italien sind die Schutzmassnahmen in den Zügen sehr umfassend im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Doch auch Deutschland und Österreich gingen beim Corona-Schutz weiter als die SBB, so die «Sonntagszeitung». Maskenverweigerer werden bei den SBB aus dem Zug verweisen, in Österreich müssen solche eine Busse zahlen. Das schreckt ab.

Die ÖBB kündigen an, mit dem Fahrplanwechsel neue Desinfektionsspender in den WCs der Züge von Railjet- und Nightjet einzubauen. Die DB hält Passagieren, die keine Maske dabei haben, eine solche bereit.

Punkto Desinfektionsmittel und Masken verweisen die SBB auf Desinfektionsspender in Bahnhöfen und Masken-Verkaufspunkte in Bahnhofsläden und Selecta-Automaten. (uro)


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