Der Jumbolino war für die Swiss ein treuer Begleiter. Bis heute. Am Abend findet der letzte kommerzielle Passagierflug statt. Flug LX465 geht von London nach Zürich. Der allerletzte Flug ist morgen, allerdings nur noch für die Fachpresse.
Der Avro, so der eigentliche Name des Jets, war seit der Gründung der Swiss 2002 Teil der Flotte. 21 Avros waren zum Start im Besitz der Airline, schreibt die «Handelszeitung». Eingesetzt wurden die Jets vor allem für Kurzstrecken, etwa für die Reise von Zürich nach London City. Da der Jumbolino gut auf kurzen Pisten starten und landen kann, war der Jet für den Flughafen mitten in der britischen Hauptstadt ideal.
Jumbolino heisst Elefäntchen. Diesen Übernamen hat das Flugzeug von der Crossair, die von der Swiss übernommen wurde. Die Regionalgesellschaft hatte unter das Cockpitfenster einen kleinen, blauen Elefanten geklebt.
Schlechte Luft in der Kabine
Jahrelang stand der Jumbolino bei den Passagieren hoch im Kurs. Doch mit dem Alter kamen die Probleme. Immer wieder gab es Ärger wegen schlechter Kabinenluft. Grund: spröde Dichtungen. Die Crew musste sogar auf einigen Flügen mit Sauerstoffmasken fliegen.
Die dunkelste Stunde erlebte der Jumbolino zu Crossair-Zeiten. Vor 16 Jahren stürzte bei Bassersdorf ZH eine Maschine in einen Wald. 24 Menschen kamen ums Leben.
Nachfolger des Jumbolinos ist die C-Series von Bombardier. Aktuell gehören zehn Flieger dieses Typs zur Swiss-Flotte.
Bei der Swiss verschwindet der Jumbolino zwar ganz, doch andere Airlines bleiben dem Flieger treu. Bei der Ellinair in Griechenland sowie City Jet in Irland kommt das Elefäntchen nach wie vor zum Einsatz. (bam)