Die Schweiz hat ein Luxusproblem: Es gibt zu viele Lehrstellen und zu wenig Lehrlinge. Rund 80'000 freie Plätze bieten die Betriebe dieses Jahr. Interesse an einer Lehre hatten aber nur rund 71'000 Jugendliche, wie aus dem letzten Lehrstellenbarometer des Bundes vom Juni hervorgeht.
Trotzdem: Immer noch rund zwei Drittel aller Teenager in der Schweiz entscheiden sich für eine Lehre. Rund 15 Prozent machen daneben noch die Berufsmatur. Am meisten Lehrlinge bilden die beiden Detailhändler Migros und Coop in dutzenden Berufen aus. Überhaupt haben die Jugendlichen die Qual der Wahl. über 230 Lehren gibt es in der Schweiz. Diese fünf stechen heraus:
Die Beliebteste: Das KV ist und bleibt die Nummer eins. 2013 begannen 14367 Jugendliche eine kaufmännische Lehre. Das sind fast drei Mal so viele wie die Detailhandelslehre auf Platz zwei (5400).Die Unterschätzte: Maurer werden wollen nicht mehr viele. Die Baubranche kämpft um den Nachwuchs. Dabei haben Maurer ein paar gute Argumente auf ihrer Seite. Der Verdienst während der Lehre ist überdurchschnittlich gut. Und die Ambitionierten bringen es bis zum Ingenieur.
Die Unbekannte: Polydesigner 3D verbringen die meiste Zeit ihrer Lehre damit, zu erklären, was sie eigentlich machen. Dabei ist es relativ einfach: Sie entwerfen und gestalten Verkaufsräume, Messen und Schaufenster.
Die Exklusive: Rund zwei bis drei Geigenbauer schliessen in der Schweiz jedes Jahr ab. Mehr braucht der Markt nicht. Die Voraussetzungen sind hart. Gutes Geigenspielen ist ein Muss.
Der Klassiker: Coiffeure braucht es immer. Man ist stets mit dem neuesten Klatsch versorgt. Und wenn die Kollegen montags zur Arbeit müssen, liegt man gemütlich im Bett. (kaz)