Wie werden wir leben und arbeiten in einer Welt, die sich stetig und stark verändert? Welche Gefahren und Chancen bringt der digitale Wandel? In Zürich diskutieren ab heute die hellsten Köpfe aus dem Silicon Valley und Europa zwei Tage an der Digitalkonferenz World Web Forum über diese Fragen.
Bevor sich Apple-Store-Designer Wilhelm Oehl oder Silicon-Valley-Expat Philipp Stauffer den grossen Themen der Zukunft stellen, trafen sie sich in Laax GR. Abseits von Grossstadt-Getümmel und fern von Computern tauschte sich der Transformers Club aus. Dabei handelt es sich um eine Gruppe, welche die Themen der Digitalisierung voranbringen will.
«Wir möchten Dinge bewegen und nicht nur reden», sagt Google-Schweiz-Chef Patrick Warnking. BLICK zeigt, wer die Innovatoren, Visionäre und Unternehmer sind, die heute schon unsere Zukunft im Fokus haben.
Jillian Ochs, Direktorin Greater Zurich Area: US-Firmen die Schweiz schmackhaft zu machen, ist ihr Job. Dabei, so die Direktorin des Standortförderers Greater Zurich Area, kommt es auf gute Wettbewerbsbedingungen an und einen vollen Talentpool. «Das ist wichtiger als Steuerreformen und Einwanderungspolitik.»
Wilhelm Oehl, Partner des US-Designstudios Eight: Oehl verdankt seine Bekanntheit Steve Jobs. Mit dem Apple-Guru entwickelte Oehl die dortigen Verkaufsgeschäfte. Wo und wie wir einkaufen, beschäftigt den Designer bis heute: «Solange wir auf Erden sind und nicht zu roboterartigen Kreaturen werden, solange gibt es Läden.»
Jeff Eggers, Ex-Berater von Barack Obama: Eggers war als Kommandant der US-Army im Irak und arbeitete später im Weissen Haus. 2017 referierte er am World Web Forum über das Scheitern heroischer Führungsstile und die Macht der Schwarmintelligenz. «Dieses Jahr werde ich zum Thema Führung referieren.»
David Le, Managing Counsel bei Lyft: Le ist der Geldsammler des Fahrdienstvermittlers Lyft. Er holte Google als Investor an Bord. Das brachte eine Milliarde Dollar und Munition im Konkurrenzkampf gegen Rivale Uber. Sein Motto: «Arbeitet zusammen! Innerhalb der Firma, aber auch mit externen Partnern.»
Sasha Schriber, Forschungsteam bei Disney: Zukunftsthemen sind ihr tägliches Brot beim amerikanischen Trickfilm-Konzern. Schriber ist überzeugt: «Digitalisierung ist Demokratie. Sie ermöglicht überall auf der Welt gleiche Chancen und den Zugang zu Wissen, Kunst und Wissenschaft.»
Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz: Spannende Diskussionen erwartet der Google-Schweiz-Chef: «Themen wie künstliche Intelligenz haben viel Diskussionsbedarf. Denn mit den vielen Chancen kommen auch grosse Herausforderungen.» Die Schweiz könne vom Austausch an der Konferenz nur profitieren.
Suzanne DiBianca, Chefin Wohltätigkeit bei Salesforce: Gleiche Löhne für Männer und Frauen und mehr Frauen für die Tech-Industrie, diese Themen liegen Suzanne DiBianca von der US-Cloud-Firma am Herzen. Dazu müsse man bereits bei den Schülerinnen ansetzen: «Roboter und Computer sollen für Mädchen cool werden.»
Tim Sullivan, CEO von Oceanic Partners: Er kennt sich aus in der Welt des Geldes. Heute investiert er in Hunderte Unternehmen – darunter bekannte Namen wie Lyft und die Technologiefirma Palantir. Er ist bereits zum fünften Mal am World Web Forum. «Hier kann ich wunderbar Kontakte knüpfen.»
Sean Regan, Head of Product Marketing bei Atlassian: Wie arbeiten wir in Zukunft? Diese Frage steht im Zentrum Regans Arbeit bei der Software-Firma Atlassian. «Gemeinsam! Keine grosse Errungenschaft der Menschheit wurde von einem Einzelnen erreicht, sondern von Teams.» Doch viele Firmen hätten das noch nicht erkannt.
Susan Kish, Mitgründerin des Transformers Club: Am Forum in Zürich will die Unternehmerin den Austausch zwischen Führungskräften in Zürich und den Gästen aus den USA fördern. «Unterschiedliche Erfahrungen sind befruchtend», sagt sie. Besonders freut sich Kish auf ihr Interview mit ETH-Präsident Lino Guzzella.
Philipp Stauffer, Gründer von Fyrfly: Seit 2011 geschäftet der Schweizer im Silicon Valley. Sein Risikokapital-Unternehmens investiert in Ideen und Leute. Er hat gelernt: «Wer in der Schweiz einmal versagt, ist am Ende. Wer aber im Silicon Valley nicht mindestens ein- oder zweimal scheitert, findet keine Geldgeber.»
Jeremy Tai Abbett, «Creative Evangelist» bei Google: Aufrütteln, Aufwecken und Inspirieren sind die Aufgaben von Abbett. Vier Jahre lange brachte er als «Kreativ-Prediger» Leben in Googles Bude. Auch in Zürich könne man seine Ideen brauchen, findet er: «Hier fühlen sich viele zu wohl mit dem, was sie haben.»
Das World Web Forum versammelt jedes Jahr die Elite der Digitalen Welt. Am 18. und 19. Januar findet die Konferenz in Zürich statt. Das Thema in diesem Jahr ist «End of Nation». Zahlreiche Speaker kommen aus dem Silicon Valley, unter anderem Digital-Coach Mark C. Thompson. Verfolgen Sie das World Web Forum am 18. Januar live auf blick.ch.
Das World Web Forum versammelt jedes Jahr die Elite der Digitalen Welt. Am 18. und 19. Januar findet die Konferenz in Zürich statt. Das Thema in diesem Jahr ist «End of Nation». Zahlreiche Speaker kommen aus dem Silicon Valley, unter anderem Digital-Coach Mark C. Thompson. Verfolgen Sie das World Web Forum am 18. Januar live auf blick.ch.