Herkunft unklar
Büchsen-Bschiss beim Billig-Bier

Den grossen Brauereien ist es offenbar peinlich, dass sie auch noch Billig-Bier verschleudern. Auf den Dosen wird nicht deklariert, in wessen Fässern das Gebräu gärte.
Publiziert: 21.11.2013 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:39 Uhr
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Bei Billig-Bier wird meist nur das Herkunftsland genannt.
Von Philipp Albrecht

Um dem Schweizer Bier mehr Schub zu verleihen, wollen einzelne Brauereien ihre Herkunft stärker hervorheben. Beim Billigbier der Discounter ist das Gegenteil der Fall: Konsumenten erfahren nicht, wo Pseudomarken wie Finkbräu, Grafenwalder, Karlskrone und Co. genau herkommen.

Auf den Halbliterdosen, die zwischen 55 und 70 Rappen kosten, steht nur «Deutschland» oder «Belgien». Aldi, Lidl und Denner nennen die Herkunft nicht.

Daniel Reuter, Präsident der Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt, kann das nicht nachvollziehen: «Im heutigen Zeitalter der Transparenz macht das keinen Sinn.» Ein Schweizer Brauer, der nicht genannt werden will, weiss: «Manche Brauereien wollen nicht, dass die Leute erfahren, dass sie auch Billigbier brauen.»

«Vertraglich geregelte Schweigepflicht»

Als Lieferanten kommen die drei deutschen Mega-Brauereien Oettinger, Radeberger und Bitburger infrage. Oettinger bestätigt, dass es eine «vertraglich geregelte Schweigepflicht» gibt. Die Brauerei verrät lediglich, dass sie das bei Denner erhältliche Gralsburg-Bier herstellt.

Auch über die Herkunft des Prix-Garantie-Biers von Coop rätselt die Branche. Seit Februar importiert es Coop aus Deutschland. Sprecher Urs Meier: «Den Lieferanten geben wir aus Konkurrenzgründen nicht bekannt.» 

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