Herbstferien als Treiber
Zürcher Impfbusse überrannt – sogar auf dem Land

Im Kanton Zürich rollen derzeit vier mobile Impfequipen durch die Gemeinden. Bislang zeigt sich, dass dort, wo ein Impfbus hält, die Impfungen zunehmen. Was hinter dem Run steckt.
Publiziert: 20.09.2021 um 09:16 Uhr
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Im Kanton Zürich besuchen Impfmobile und -busse die Gemeinden. Mit Erfolg.
Foto: Matthias Kempf

Seit dem 21. August klappern die mobilen Impfequipen die Gemeinden im Kanton Zürich ab. Vier Impfbusse sind es an der Zahl. Dort, wo sie haltmachen, werden sie regelrecht bestürmt. Mehrfach sei notfallmässig zusätzliches Impfpersonal aufgeboten worden, um die grosse Nachfrage zu bewältigen.

«Die Zürcher Impfbusse sind ein Erfolg – auch auf dem Land», schreibt die «NZZ». Just die Gemeinde Wald im Zürcher Oberland, wo kürzlich Bundesrat Ueli Maurer im impfskeptischen Freiheitstrychler-Outfit für Schlagzeilen sorgte, sei der Spitzenreiter bei den Impfwilligen. «In Wald hatten wir 322 Impfungen», sagt Joel Meier. Er ist sowohl für das Impfzentrum in Uster ZH verantwortlich als auch für den Betrieb von zwei Impfequipen, so die Zeitung weiter.

Viele Gemeinden melden sich für einen Halt

Laut Meier haben sich bislang 70 Gemeinden angemeldet. Dort, wo ein Impfbus haltmachte, standen die Leute Schlange. Zum Beispiel in Kloten, Seuzach oder Zell. «Wir werden gerade überrannt», sagt Meier. Und legt Zahlen als Beleg nach. In den Gemeinden, wo der Impfbus stationiert war, stiegt die Impfquote jeweils deutlich an.

In Wald hatte die Quote der Erstimpfungen zuvor bei unter 50 Prozent gelegen. Nachdem der Impfbus wieder abgefahren war, lag sie bei 52,3 Prozent. Bei Gemeinde ohne Impfbushalt stieg die Quote in der Vergleichsperiode um lediglich 1,5 Prozentpunkte.

Die Gründe für den Impfbus-Run seien nicht nur die Zertifikatspflicht und die örtliche Nähe der Impfbusse, sondern auch die nahenden Herbstferien, sagt Meier. «Die Leute wollen wieder reisen, in vielen Ländern müssen sie dafür aber doppelt geimpft sein.» Er sei nun optimistisch gestimmt, dass man so im Winter einen neuerlichen Lockdown verhindern könne.

Die Impfbusse touren noch bis im November durch den Kanton. Laut der Zürcher Gesundheitsdirektion sind bereits 5000 Menschen über diesen Weg geimpft worden. (uro)

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