Heinz Karrer, Präsident von Economiesuisse, warnt
«Auf die Schweiz rollt eine Konkurswelle zu»

Auf die Schweiz kommt laut Heinz Karrer eine Arbeitslosigkeit zu, wie sie sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr kannte. Die Corona-Schulden sollen über 30 Jahre abgebaut werden.
Publiziert: 29.05.2020 um 09:14 Uhr
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Mit einer klugen Wirtschaftspolitik kann die Schweiz laut Heinz Karrer stark beeinflussen, wie schwer die Krise ausfalle.
Foto: Philippe Rossier

Die Schweizer Wirtschaft leidet laut Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer (61) enorm unter den Folgen des Corona-Stillstands. Auf die Schweiz komme eine gewaltige Konkurswelle und eine Arbeitslosigkeit zu, wie es sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben habe.

Der Bundesrat habe mit seinen Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus richtig und verhältnismässig gehandelt, sagte Karrer in einem Interview mit den Tamedia-Medien. Die Schweiz habe kurzfristig sehr vieles richtig gemacht. Jetzt gehe es darum, dafür zu sorgen, dass das Land rasch aus der Krise herauskomme.

Kluge Wirtschaftspolitik gefragt

Die Erfolgsfaktoren der Schweiz wie tiefe Steuern und Deregulierungen blieben auch in der Krise die gleichen. Deshalb seien diese als Orientierungsrahmen so wichtig. Mit einer klugen Wirtschaftspolitik könne die Schweiz stark beeinflussen, wie schwer die Krise ausfalle.

So sei es sehr wichtig, die Industriezölle nun definitiv abzuschaffen. Dadurch lasse sich die Belastung der verarbeitenden Industrie senken. Die Wohlstandsgewinne seien jedenfalls grösser als die allfälligen Einnahmenausfälle in der Bundeskasse.

Schulden über 30 Jahre abbauen

Karrer plädiert dafür, die Corona-Schulden, deren Umfang auf 30 bis 50 Milliarden Franken geschätzt werden, aus dem normalen Bundeshaushalt auszugliedern und über 30 Jahre abzubauen. Der Abbau liesse sich durch die Nutzung von Kreditreserven im Bundesbudget, durch ausserordentliche Einnahmen und durch die Gewinnausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank finanzieren. (pbe/SDA)

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