Das Projekt Swiss Skies ist ambitioniert. Vier Aviatikveteranen planen die erste Billig-Airline der Schweiz. Allerdings nicht à la Easyjet oder Ryanair vornehmlich auf Kurz- und Mittelstrecken, sondern auf der Langstrecke. Damit wollen sie eine Marktlücke schliessen.
30 Prozent billiger als die Konkurrenz – Referenzgrösse ist hierzulande die Swiss – wollen sie sein. Heimflughafen soll der Euroairport Basel-Mulhouse sein. Von 1900 Mitarbeitern und 38 Flugzeugen war selbstbewusst die Rede. Diese Eckdaten gaben die Initianten im September bekannt.
Bis Ende Jahr wollten die Initianten der Airline Swiss Skies 50 Millionen Dollar beisammen haben. Davon sind sie offenbar meilenweit entfernt. Im Oktober hiess es noch, dass die ersten zwei Millionen Franken auf dem Konto von Swiss Skies seien. Vornehmlich Geld aus dem Kässeli der Investoren.
Abwarten und Geld sammeln
«Das Team von Swiss Skies arbeitet weiterhin intensiv an allen notwendigen Vorbereitungen für den Aufbau des Unternehmens und den Beginn des Zertifizierungsprozesses», sagt ein Mediensprecher dem «Tages-Anzeiger». «Wir erwarten, Ende des ersten Quartals über substanzielle Neuigkeiten zu unserem Projekt informieren zu können», heisst es weiter.
Doch die Airline-Planer haben offenbar Mühe, das erforderliche Startkapital von 100 Millionen Franken zusammenzubringen. Man habe mehrere potenzielle Investoren getroffen, heisst es dazu offiziell. Gleichzeitig müssen die Verantwortlichen laut Tages-Anzeiger zugeben, dass es nicht gelungen ist, bis Ende 2018 rund 50 Millionen einzusammeln. Dieses Ziel setzten sich die Macher im letzten Herbst selber.
Investoren zieren sich
Die Investorensuche verlaufe langsamer als geplant, schreibt Swiss Skies, wegen «einer Reihe von Faktoren wie dem allgemeinen wirtschaftlichen Ausblick, steigender Treibstoffkosten, erhöhter globaler Handelsbeschränkungen und politischer Unsicherheit wie beispielsweise dem Brexit».
Bei Aeropers schüttelt man ob der Pläne den Kopf. «Der europäischen Luftfahrtbranche steht ein Konsolidierungsprozess bevor», sagt Aeropers-Sprecher Tobias Mattle im Gespräch mit dem «Tages-Anzeiger». In den USA sei es bereits vor zehn Jahren dazu gekommen. «Übrig geblieben sind noch vier grosse Anbieter. Diese arbeiten heute sehr rentabel», sagt Mattle. (zas)