Das über 300-jährige Anwesen war der letzte Wohnsitz von Kaiserin Zita von Österreichs. Doch seine besten Zeiten hat das Schloss lange hinter sich. Nun soll es ein Makeover bekommen: Die vier Investoren, die das Anwesen vor einem Jahr übernahmen, haben ihre Pläne für den einst fürstlichen Herrensitz in Zizers GR bekannt gegeben. Im Anwesen, welches insgesamt sieben Gebäude umfasst, sollen 25 Eigentumswohnungen entstehen.
Am Dienstag dieser Woche informierten die neuen Besitzer die Bevölkerung des Dorfs über die neuen Pläne für das herrschaftliche Anwesen. Nicht nur Eigentumswohnungen sind geplant. Auf der grossen Wiese hinter dem Schloss sollen zusätzlich mehrere Mehrfamilien- und Reiheneinfamilienhäuser entstehen. Zudem soll das Schlossareal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Herrschaftliche Wohnungen mit Einschränkungen
Das Schloss steht unter Denkmalschutz. Viel darf daran deshalb nicht verändert werden. «Für uns heisst das: Wir können hier keine Luxuswohnungen bauen, weil vieles vorgegeben ist», sagt Investor David Trümpler (53) zu BLICK. «Preislich werden sich die Eigentumswohnungen aber sicher im oberen Bereich der Quadratmeterpreise der Gemeinde Zizers befinden.»
Die Baueingabe für die Schlossanlage wollen die neuen Besitzer noch dieses Jahr einreichen. «Wir sind zuversichtlich, dass wir dort eine Genehmigung erhalten und 2021 mit dem Bau beginnen können», so Trümpler. Das Erdgeschoss des Schlosses beabsichtigt die Gemeinde zu kaufen, um dort die Gemeindeverwaltung einzuquartieren.
Plan ist nicht mehr zeitgemäss
Für die Pläne auf dem Grünareal hinter dem Schloss braucht es jedoch zuerst eine Genehmigung für einen neuen Teilzonen- und Quartierplan. Zwar wurde schon einmal ein Plan für die grosse Wiese hinter dem Schloss bewilligt. «Damit könnten wir eigentlich sofort anfangen zu bauen», sagt Trümpler. Doch das wolle man nicht. «Der alte Plan stammt aus dem Jahr 2009 und ist nicht mehr zeitgemäss», so der Immobilienunternehmer.
Das erste Feedback aus der Gemeinde sei gut, so Trümpler. Klar gäbe es einzelne Einwände von Nachbarn. «Aber der grosse Teil der Anwohner freut sich, dass auf dem Anwesen keine sogenannte Gated Community, sondern ein halböffentliches Areal mit Park entstehen soll.»
Ein prominenter Investor
Unter den vier Investoren findet sich übrigens auch ein bekannter Name: Gaudenz Domenig (64), aktueller Präsident des HC Davos. Domenig kommt aus Tamins, ist also Bündner, genauso wie zwei weitere Investoren: Der Architekt Jon Ritter sowie der Immobilienunternehmer Michael Zindel. Einzig David Trümpler ist nicht aus der Region, sondern in Uster zu Hause.
Erbaut wurde das Anwesen von der Familie von Salis, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dort lebte. Dann wurde das Anwesen umfunktioniert: Seit 1899 diente es als Alters- und Pflegeheim, vor allem für pensionierte Priester. Inzwischen steht es seit mehreren Jahren leer.