Die aktuellen Corona-Tests können zum grossen Teil nur durch medizinisches Personal durchgeführt werden. Die Testkapazitäten sind begrenzt. Ausserdem dauert die Analyse eines PCR-Tests einige Stunden.
Um das medizinische Personal zu entlasten und die verfügbaren Corona-Tests sinnvoll einzusetzen, sind verschiedene Apps in der Entwicklung. Diese testen Corona-Symptome wie Husten oder Geschmacksverlust.
App vom MIT
Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine App entwickelt, die anhand von Hustgeräuschen eine Corona-Erkrankung erkennt. Das Verfahren basiert auf künstlicher Intelligenz. Die Analyse-Software basiert auf Zehntausenden Hustgeräuschen. Die Probanden wurden parallel auf das Corona-Virus getestet. Je mehr Personen das System erfasst, umso besser wird es.
Laut MIT zeigen erste Tests, dass die App 98,5 Prozent der Infizierten erkennt. Die App ist kostenlos und soll schon bald verfügbar sein.
ETH Lausanne baut Datenbank auf
An einem ähnlichen System arbeitet auch die ETH Lausanne. Im April startete Coughvid, eine Website, die Hustgeräusche analysiert. Den Unterschied mache die Feuchtigkeit des Hustens – Corona-Infizierte haben typischerweise einen trockenen Husten.
Diesen Unterschied erkennt der Mensch kaum, künstliche Intelligenz hingegen schon. Weltweit sammelt die ETH Lausanne nun Hustproben. Das Ziel der Forscher ist es, eine Gratisapp zu entwickeln. Zu Hause soll man eine Tonspur aufnehmen, und die App überprüft sogleich eine Erkrankung.
Testkit für zu Hause
Die Firma Corowell entwickelte einen weiteren Schnelltest, der den Geruchssinn untersucht. Der Verlust des Geruchssinns ist oft ein deutliches Zeichen für eine Ansteckung und tritt schnell nach der Ansteckung auf.
Man sollte sich bereits dem Test ein sogenanntes Screening Kit bestellen. Im Verdachtsfall öffnet man eine Geruchskarte und lädt sich die Corowell App herunter. Auf der App beantwortet man anschliessend Fragen zu den Gerüchen. Anhand dieser Informationen bestimmt die App dann, ob man am Corona-Virus erkrankt ist. Dieses Selbsttest-Kit ist bereits im Internet bestellbar und kosten knapp zehn Franken.