Die Corona-Krise hat auch den Schweizer Jobmarkt fest im Griff. Noch immer sind heute fast 50 Prozent mehr Menschen arbeitslos als im letzten Jahr.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Zahlreiche Branchen haben freie Stellen und suchen nach Personal – besonders auf dem Bau und in der Pflege.
Dort gibt es laut der Jobradar-Studie der Firma x28 reichlich offene Stellen. Insgesamt 11'054 sind in der Pflege frei. Auf dem Bau sind es 19'478 Jobs.
Ohne Ausbildung geht es kaum
Allerdings: Ohne Ausbildung oder Weiterbildung wird es schwer, im heutigen Job-Umfeld eine freie Stelle zu finden. «Die 25 meistgesuchten Berufe sind allesamt entweder Ausbildungsberufe oder Führungsjobs», sagt die Projektleiterin der Studie, Carole Kläy, dem BLICK.
Die begehrtesten sind:
- Pflegefachmann
- Elektromonteur
- Software-Entwickler
- Kaufmännischer Angestellter
- Projektleiter
- Detailhandelsfachmann
- Schreiner
- Verkaufsberater
- Sanitärinstallateur
- Fachangestellter Gesundheit
- Service-Techniker
- Zimmermann
- Bauprojektleiter
- Maler
- Heizungsinstallateur
- Systemingenieur
- Koch
- Polymechaniker
- Servicefachangestellter
- Maurer
- Automatikfachmann
- Mechaniker
- Teamleiter
- Dachdecker
- Maschinenbediener
«Das ist auch der Grund, warum Fachkräfte in diesen Berufen so oft gesucht werden – es gibt zu wenig ausgebildete und qualifizierte Personen», sagt Kläy. Die aktuellen Daten beziehen sich auf das 3. Quartal vom 1. Juli bis 30. September.
Das Problem war auch vor der Krise aktuell. Schon damals waren Stellen im Bau und in der Pflege frei.
Jobs ohne spezielle Ausbildung
Die Zahl der Jobs, bei denen keine spezielle Ausbildung oder Vorkenntnisse nötig sind, nimmt dramatisch ab. Wurden vor der Krise noch rund 4300 Stellen im Bereich der Küchenhilfe angeboten, sind es heute fast die Hälfte weniger: Küchenhilfen werden noch 2929-mal gesucht.
Transport-Job-Gesuche nahmen weniger stark ab. Heute gibt es 2140 offene Stellen. Vor der Krise waren es 2620.
Insgesamt gab es die meisten freien Stellen im Kanton Zürich: 34'421. Gefolgt von Bern (30'012) und St. Gallen (12'664).
Am wenigsten Jobs waren in Appenzell Innerrhoden (316), Uri (550) und im Jura (637) zu finden.
Arbeitsmarkt erholt sich
Trotz Corona-Krise erholten sich die Arbeitslosenzahlen jüngst im Vergleich zum Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank im September gegenüber dem Vormonat von 3,3 auf 3,2 Prozent.
Trotzdem: Fast 150'000 Personen haben laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) keinen Job. Immerhin geht die Zahl der Kurzarbeiter langsam zurück. Auf dem Höhepunkt der Krise im Juni waren es rund eine halbe Million Menschen. Derzeit sind laut den Angaben noch 347'638 Personen von der Kurzarbeit betroffen.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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