Der erste seriöse Werbespot für legales Marihuana in den USA ist absolut harmlos. Man sieht im 15-Sekunden-Film weder Tüten noch Blüten. Nur glückliche, gesunde junge Menschen, die Party machen, Wandern und am Lagerfeuer Gitarre spielen.
Die Stimme im Off sagt: «Du führst ein abenteuerliches Leben, immer auf der Suche nach neuen Formen der Entspannung.» Die Firma Neos bewirbt damit einen E-Joint, eine Art elektronische Zigarette, die bekifft macht.
Doch in Colorado, wo jeder ab 21 Jahren Cannabis kaufen und konsumieren darf, wird der Spot nicht gezeigt. Das Medienunternehmen E.W. Scripps, dem der TV-Sender KMGH gehört, verweigert die Ausstrahlung. «Wir sind stolz darauf, ein Unternehmen zu sein, das die freie Meinungsäusserung lebt», sagt eine Sprecherin zu «CNN». «Aber wir sind wegen gewisser Unsicherheiten bezüglich staatlicher Regulierungen besorgt.»
Gemeint ist die Tatsache, dass kiffen noch nicht überall in den USA erlaubt ist. E.W. Scripps befürchtet wahrscheinlich Klagen auf Bundesebe.
Bis jetzt darf Cannabis in 23 Staaten zu medizinischen Zwecken gehandelt werden. Alaska, Colorado, Oregon und Washington haben das Kraut gänzlich legalisiert. (alp)