Der Betriebsunterbruch war für Unterhaltsarbeiten seit Monaten vorgesehen. Diesmal könnte er allerdings auch eine endgültige Stilllegung bedeuten. Der Raffinerie- und Tankstellenbetreiber Tamoil hatte Mitte Januar angekündigt, den Betrieb der Raffinerie unterbrechen zu wollen, da diese nicht mehr rentabel sei.
Von der Schliessung sind 233 Angestellte im Walliser Chablais und über 20 Angestellte am Tamoil-Sitz in Genf betroffen. Die Stimmung unter den Angestellten sei mit der drohenden Stilllegung nicht gleich wie beim Herunterfahren für normale Unterhaltsarbeiten, sagte der Abteilungsleiter Thierry Bochatay der Nachrichtenagentur sda.
Das Verfahren zum Betriebsunterbruch dauere rund ein Dutzend Tage. Am Wochenende wurde mit den Arbeiten begonnen. In den kommenden Tagen wird das Öl abgelassen sowie die Speicher und mehrere Kilometer Rohrleitungen gereinigt.
Die geleerten und gereinigten Installationen werden danach mit Stickstoff behandelt, damit sie nicht korrodieren. Für die Angestellten wiege die drohende Stilllegung schwerer als das Herunterfahren der Raffinerie, sagte Unia-Sekretär Blais Carron.
Das Personal hofft weiter auf einen Verkauf der Raffinerie. Die Walliser Regierung hatte vergangene Woche angekündigt, dass sich fünf Kaufinteressenten gemeldet hätten. Diese sollen bis Ende März verbindliche Angebote unterbreiten.