Händler im Ausland legen am meisten zu
Schweizer shoppen für 8,6 Milliarden Franken im Netz

Wir kaufen so viel im Internet ein wie noch nie. Die Verlagerung vom Laden zum Online-Handel geht weiter, die grenzüberschreitenden Käufe gewinnen massiv an Bedeutung, so eine neue Studie von GfK, Post und VSV.
Publiziert: 20.02.2018 um 10:30 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:15 Uhr
Ulrich Rotzinger

Päckli-Flut immer höher: Amazon und Zalando sowie beliebte Schweizer Online-Shops wie Digitec, Brack oder Nespresso heizen die Internet-Einkäufe an. Das freut nicht nur die Warenlogistiker der Post.

Der Bestellboom im Netz schlägt sich in einem Rekordumsatz des Online- und Distanzhandels (Katalogversender) nieder: 8,6 Milliarden Franken! So viel Umsatz generierten Schweizer Internet-Shopper im Jahr 2017 mit ihren Einkäufen von Waren und Gütern – und das ohne Berücksichtigung von verkauften Reisen, Software-Downloads und Dienstleistungen.

Starke Zunahme: Von 5,1 auf 8,6 Milliarden in 7 Jahren.
Foto: Quelle GfK

Der Online-Konsum kletterte 2017 um stolze 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie eine heute veröffentlichte Studie der Versandhändler (VSV), Marktforscher GfK und der Schweizerischen Post besagt. Überproportional mit 23 Prozent legten die Online-Auslandseinkäufe zu (siehe auch Box).

Die Verlagerung von den Läden zum Online-Handel geht in grossen Schritten weiter, wie die Studienverfasser schreiben. Sie erwarten, dass bereits im Jahr 2020 rund 20 Prozent der Non-Food-Einkäufe online erfolgen.

Allein der Elektro-Bereich macht über 2 Milliarden Franken aus.
Foto: Quelle GfK

Ein Beispiel für die Verschiebung vom stationären Detailhandel ins Internet: Inzwischen verkauft die Online-Plattform Galaxus rund 7000 Windel-Packungen. Vor einem Jahr waren es nicht einmal halb so viele (siehe Grafik). Letztes Jahr hat der Internet-Händler 7,2 Millionen einzelne Windeln verkauft, wie Sprecher Alex Hämmerli für BLICK ausgewertet hat. Der Windel-Umsatz habe sich innert Jahresfrist verdreifacht. Wie viele Franken das waren, wollte Hämmerli nicht sagen.

Die deutsche Firma Zalando profitiert am meisten vom Päckli-Boom.

Grund für die rasante Verschiebung der Windelkäufe ins Netz sei der Convenience-Faktor. «Viele Schweizer haben schlicht keine Lust mehr aufs Windel-Schleppen. Ausserdem sind Windeln im Netz häufig günstiger als im stationären Laden», sagt Hämmerli. Am besten habe sich 2017 der 72er-Pack Pampers im Online-Warenhaus Galaxus verkauft. Fleissige Online-Windelshopper sind vor allem die 30- bis 39-Jährigen Schweizerinnen und Schweizer, so die Auswertung.

Tendenz aufwärts: Die Entwicklung der Windelverkäufe bei Galaxus.
Foto: Quelle Galaxus

Windeln wurden in der Studie von GfK, Post und VSV nicht gesondert erfasst. Dafür die Umsätze nach Produktgruppen: Am meisten online posten Schweizer Heimelektronik, gefolgt von Kleidung und Schuhen im Netz (siehe auch Box).

Fakten zum Online-Konsum

Das sind die wichtigsten Erkenntnisse der Studie vom Verband des Schweizerischen Versandhandels VSV, GfK und der Post:

  • 2017 kauften Schweizer Konsumenten für 8,6 Milliarden Franken Waren und Güter online (plus 10 Prozent).
  • Umsatzstärkste Sortimente sind Heimelektronik mit 2 Milliarden Franken, gefolgt von Kleidung und Schuhen mit 1,6 Milliarden und Lebensmittel mit 910 Millionen Franken.
  • Online-Auslandseinkäufe legten überproportional um 23 Prozent zu. Seit 2011 haben sie sich verdreifacht.
  • Der Online- und Versandhandel wächst deutlich stärker als der klassische Handel. 

Für die Studienverfasser steht fest: «Die Preistransparenz und hohe Produktverfügbarkeit im Online-Handel sind Treiber dieser Entwicklung.» Für Händler in der Mitte werde es eng. Übrig blieben wenige Riesen und viele Nischenanbieter. Der Wettbewerb um das schnellste und «bequemste» Paket verschärfe sich weiter.

Das sind die wichtigsten Erkenntnisse der Studie vom Verband des Schweizerischen Versandhandels VSV, GfK und der Post:

  • 2017 kauften Schweizer Konsumenten für 8,6 Milliarden Franken Waren und Güter online (plus 10 Prozent).
  • Umsatzstärkste Sortimente sind Heimelektronik mit 2 Milliarden Franken, gefolgt von Kleidung und Schuhen mit 1,6 Milliarden und Lebensmittel mit 910 Millionen Franken.
  • Online-Auslandseinkäufe legten überproportional um 23 Prozent zu. Seit 2011 haben sie sich verdreifacht.
  • Der Online- und Versandhandel wächst deutlich stärker als der klassische Handel. 

Für die Studienverfasser steht fest: «Die Preistransparenz und hohe Produktverfügbarkeit im Online-Handel sind Treiber dieser Entwicklung.» Für Händler in der Mitte werde es eng. Übrig blieben wenige Riesen und viele Nischenanbieter. Der Wettbewerb um das schnellste und «bequemste» Paket verschärfe sich weiter.

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