Erst im April hatte der Frühindikator sein historisches Hoch von der Erholung nach der Finanzkrise in den ersten Monaten des Jahres 2010 überflügelt.
Im Berichtsmonat stieg das Barometer um 6,8 Zähler auf den neuen Höchststand von 143,2 Punkten, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) am Freitag mitteilte. Bereits im Vormonat hatte das Barometer deutlich zugelegt. Den Wert für den April passen die KOF-Ökonomen nun noch nach oben auf 136,4 Punkte an.
Insgesamt seien die Aussichten für die Schweizer Konjunktur für die Mitte des Jahres 2021 als sehr positiv zu beurteilen, fassen die KOF-Ökonomen zusammen. Voraussetzung sei, dass die Eindämmung des Virus weiter voranschreite.
Die im Vorfeld von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen waren sich nicht einig, ob das Barometer nochmals ansteigen oder fallen würde und hatten einen Wert im Bereich von 126,0 bis 136,0 Punkte prognostiziert.
Der starke Anstieg sei sowohl auf das Verarbeitende Gewerbe als auch die Auslandsnachfrage zurückzuführen, erklärt die KOF. Ein zusätzliches positives Signal senden Indikatoren des Gastgewerbes, gefolgt von Indikatoren des Wirtschaftsbereichs übrige Dienstleitungen. Leichte negative Impulse sende hingegen der private Konsum.
Innerhalb des Produzierenden Gewerbes komme die positive Entwicklung insbesondere aus der Textilindustrie, gefolgt von den Bereichen Chemie, Pharma und Kunststoffe. Eine leicht negative Entwicklung verzeichnete hingegen die Papier- und Druckbranche. Insgesamt deuten die Indikatoren für die Beurteilung der Wettbewerbsposition und der Produktionskapazitäten in eine positive Richtung, heisst es weiter. Auch zur Beschäftigungsentwicklung und zur Situation bei den Exporten gebe es positive Signale.
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.
(SDA)