Nach mehrmonatigen Aufwärtstrend zeigen die Mietpreise im Mai erstmals wieder nach unten. Mit einem Minus von 1,5 Prozent befinden sich die Angebotsmieten damit wieder auf dem Stand des Jahresbeginns. Dies zeigt der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilienberatungsunternehmen IAZI AG erhobene Swiss Real Estate Offer Index. Auch über die vergangenen zwölf Monate weist der Swiss Real Estate Offer Index eine leicht rückläufige Tendenz von Minus 0,7 Prozent aus.
Die landesweite Mietpreisentwicklung ist besonders von den Rückgängen in der Genferseeregion (-1,4 Prozent) und im Grossraum Zürich (-0,3 Prozent) geprägt. Das Mietpreisniveau liegt in diesen zwei Regionen weit über dem Schweizer Durchschnitt. In der Nordwestschweiz (-0,8 Prozent), im Tessin (-0,4 Prozent) und in der Zentralschweiz (-0,3 Prozent) sind ebenfalls leichte Abnahmen zu beobachten. Einzig die Ostschweiz (+0,6 Prozent) und das Espace Mittelland (+0,2 Prozent) zeigen einen Anstieg bei den Angebotsmieten.
Starker Franken – tiefes Zinsniveau
In welche Richtung steuert der Schweizer Immobilienmarkt? «Dies hängt gerade auch von der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in der EU ab», sagt Martin Waeber, Direktor bei ImmoScout24. Der Schweizer Franken habe sich gegenüber dem Euro nach deshalb nach einer längeren Entlastungsperiode wieder aufgewertet. «Die Schweizer Nationalbank dürfte somit bis auf Weiteres kaum Anlass zu einer Zinserhöhung sehen, da dies die Attraktivität des Frankens zusätzlich steigern würde», fügt der Immobilienexperte hinzu.
Auch für Stockwerkeigentum weist der Swiss Real Estate Offer Index einen leichten Rückgang aus. Mit einem Minus von 0,5 Prozent wird die Zunahme aus dem Vormonat wieder leicht korrigiert. Aktuell kostet ein Quadratmeter Eigentumswohnung in der Schweiz durchschnittlich 7007 Franken. Womit die Angebotspreise in dieser Eigentumskategorie nur noch knapp über der 7000-Franken-Marke liegen, die seit Beginn 2016 meist deutlich übertroffen wurde.
Preis bei Einfamilienhäusern konstant
Die Angebotspreise für Einfamilienhäuser verharren im Mai hingegen auf dem Stand des Vormonats. Dadurch kommt der bisherige, allerdings nur schwach ausgeprägte Abwärtstrend für Einfamilienhäuser vorerst zum Halt. Seit Jahresbeginn zeigt sich allerdings ein Preisrückgang von 2,9 Prozent.
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Einfamilienhäuser beträgt damit 6’188 Franken. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 6’371 Franken. «Immobilien stehen weiterhin hoch in der Gunst der Anleger. Es sind also nach wie vor leichte Steigerungen der Immobilienpreise oder zumindest eine Beibehaltung des aktuellen Niveaus zu erwarten», prognostiziert Immoscout24-Direktor Martin Waeber. (zas)