Mit Plakaten bewirbt die Schweizerische Nationalbank (SNB) die neue 50er Note. Doch in den letzten paar Tagen verbreiten die Plakate nicht nur die Botschaft der SNB, schreibt die «Werbewoche».
Grund: In einer Nacht- und Nebelaktion hat der Bezahldienst Twint die Plakatewände im Grossraum Zürich mit einem Aufkleber ergänzt: «Wir gratulieren der SNB zum Druck der letzten Banknote», steht jetzt dort.
Laut der SNB sind die Aufkleber nach Aufnahme der Fotos wieder entfernt worden. Die Nationalbank unternimmt darum in dieser Sache nichts, heisst es auf Anfrage von BLICK.
Mit der Aussage spielt Twint darauf an, dass Bargeld bald abgeschafft werden könnte. Ob die die Postfinance-Tochter mit dem Seitenhieb richtig liegt? Klar ist, dass im Moment ein Kampf um das Bezahlsystem der Zukunft tobt. Hier mischen Player rund um den Globus mit. Auch Apple und Google kämpfen an vorderster Front.
Damit sich Twint möglichst schnell etabliert, scheut die Postfinance-Tochter keine Kosten. Das zeigen aufwändig produzierte Werbesports mit Beat Schlatter und Marc Sway.
Gutscheine verschenkt
Und Twint geht noch weiter, um seine App bekannt zu machen: So hat die Postfinance-Tochter jüngst 50-Franken-Gutscheine für Coop@Home-Kunden verschenkt.
Auf sozialen Netzwerken gibt sich der Bezahl-Dienstleister volksnah. Nach dem SCB-Meistertitel gratulierte Twint umgehend.
Bisher fährt der Bezahl-Dienstleister mit seiner Strategie gut. Im März, vier Monate nach dem Marktstart, verbuchte Twint laut eigenen Angaben über 100'000 Nutzer.
Anfang April haben Twint und Paymit angekündigt, sich unter anderem mit Coop und Migros an den Tisch zu setzten. Man will nach einer gemeinsamen Lösung für den digitalen Zahlungsverkehr suchen. Erste Ergebnisse sind für Anfang Mai angekündigt.