Seit kurzem zeigen Dieselzapfsäulen den tieferen Preis an als jene mit Benzin. Im Schnitt kostet der Liter 1.51 Franken, drei Rappen weniger als Bleifrei 95. Das gab es zuletzt im Frühling 2009. Zu verdanken ist es einem globalen Überangebot und einer gleichzeitig schwachen Nachfrage.
Steuern machen Diesel sonst stets teurer als Benzin. Früher wurde nach Gewicht besteuert. Weil Diesel schwerer ist als Benzin, war es schon damals teurer. Heute wird nach Energiegehalt besteuert. Auch hier gibt Diesel mehr her.
Weil auch Dieselfahrzeuge teurer sind, stieg deren Marktanteil nie über 37 Prozent. Im Juli erreichte er nun aber 38,6 Prozent, wie der Verband Auto-Schweiz mitteilt. Das hat ökologische Gründe: Diesel ist sparsamer und gibt beim Verbrennen weniger CO2 frei als Benzin. «Der stark gefallene Preis für Dieseltreibstoff könnte jetzt ein weiteres Kaufargument darstellen», schreibt Auto-Schweiz-Direktor Andreas Burgener.
Damit sich der Kauf eines Selbstzünders langfristig lohnt, galt bislang die Faustregel: Pro 1000 Franken höherem Autopreis muss das Dieselfahrzeug 1,5 Liter sparsamer sein als der Benziner. Inzwischen ist dieser Betrag etwas gesunken.
Die grosse Frage ist aber, ob und wann der Dieselpreis wieder steigt. Für den TCS-Experten Erich Schwizer besteht kein Zweifel: «Die Situation wird sich wieder ändern. Wann dies der Fall sein wird, können wir jedoch nicht voraussagen.»