Guchi statt Gucci
Luxuskonzern verklagt Internet-Riesen Alibaba

Das französische Luxushaus Kering zieht Chinas Amazon-Pendant vor Gericht. Der Vorwurf: Alibaba beschäftig indirekt «eine ganze Armee von Fälschern».
Publiziert: 19.05.2015 um 03:53 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:16 Uhr
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Alibaba-Gründer Jack Ma vor einem Riesen-Screen, der die Entwicklung des Alibaba-Börsenkurses anzeigt.
Foto: Keystone

Im Kampf gegen Markenfälschungen hat der französische Luxuskonzern Kering, dem unter anderem Gucci, Balenciaga und Yves Saint Laurent gehören, die chinesische Online-Handelsplattform Alibaba verklagt.

Kering wirft Alibaba in einer in New York eingereichten Klageschrift vor, auf seinen Online-Plattformen den Verkauf gefälschter Markenprodukte zu ermöglichen. Die Klage wurde bereits am Freitag eingereicht, die Nachrichtenagentur AFP konnte sie am Montag einsehen.

Kering wirft dem chinesischen Konzern vor, ein Umfeld für «eine ganze Armee von Fälschern» zu schaffen. Alibaba und seine Tochterfirmen «ermutigen bewusst und unterstützen den Verkauf gefälschter Produkte auf ihren Online-Plattformen und profitieren von ihm».

So habe ein von Alibaba mit einem Premium-Siegel ausgezeichneter Anbieter in grossem Stil offensichtlich gefälschte Gucci-Produkte verkaufen können - darunter normalerweise 795 Dollar teure Taschen zum Preis von zwischen zwei und fünf Dollar.

Nicht die erste Klage

Fälscher würden für die Online-Suche die Markennamen von Kering-Produkten zusammen mit dem Suchbegriff «Kopie» verkauft. Ausserdem bekämen Nutzer, die in der Suchmaske etwa «Gucci» eingeben, Angebote mit abgeänderten Namen wie «Cucci» und «Guchi» vorgeschlagen, wie sie von Markenfälschern verwendet werden.

Kering hatte Alibaba bereits im Juli 2014 in New York verklagt - der chinesische Konzern ist an der Börse der US-Metropole notiert, ausserdem sind die USA für beide Unternehmen ein wichtiger Markt. Nach dem Beginn von Verhandlungen zum Thema Produktfälschungen zwischen beiden Konzernen zog Kering die Klage teilweise zurück.

Alibaba erklärte nun am Montag, die neue Klage von Kering sei «bedauerlich». Der Luxuskonzern lasse sich auf eine kostspielige juristische Prozedur ein, anstelle auf eine «fruchtbare Kooperation» zu setzen. Die Klage habe «keinerlei Grundlage». (SDA)

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