Bald ist ausgeraschelt an den Kassen von Schweizer Grossverteilern. Der Ständerat schickte ein Verbot der weissen Gratissäckli bachab. Und machte damit den Weg frei für eine Branchenvereinbarung der Detailhändler.
Sie verzichten freiwillig auf die Abgabe der Einwegsäckli, oder der Kunde zahlt an der Kasse dafür. Migros und Coop verlangen künftig 5 Rappen für die neuen Einwegsäckli.
Aber ist Plastiksack nicht einfach Plastiksack? Sind die 5-Rappen-Säckli auch wirklich ökologischer? «Ja, die neuen Säckli bestehen aus Recycling-Material. Sie sind viel ökologischer als ein ähnlich Produkt aus normalem Plastik», sagt Migros-Sprecher Luzi Weber.
Geschlossener Kreislauf
Dafür wird bei der Migros Plastik verarbeitet, welches im Verteilzentrum in Neuendorf AG als Abfall anfällt. «Dieser geschlossene Kreislauf ist aus Sicht der Ressourceneffizienz besonders sinnvoll», sagt Weber. Hergestellt werden die Säckli des orangen Riesen in Deutschland. Laut dem Migros-Sprecher soll man damit vier bis sieben Kilo nach Hause tragen können.
Beim Konkurrenten Coop tönt es ähnlich. «Die Plastiksäckchen werden zum grössten Teil aus Plastikfolienabfällen verschiedener Coop-Verteilzentralen hergestellt. Sie bestehen zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial», sagt Sprecherin Andrea Bergmann zu BLICK. «Damit sind sie ökologischer als die heutigen Plastiksäckchen», sagt die Coop-Sprecherin. Und: «Wir beziehen sie bei einem Schweizer Lieferanten.»
94 Prozent weniger
Tests der Migros Genossenschaft im Kanton Waadt zeigen eindrücklich, wie sich der Preis von 5 Rappen auf das Verhalten der Kunden auswirkt. Die Menge der abgegebenen Raschelsäckli ist um 94 Prozent zurückgegangen. Coop will die Abgabe der weissen Gratis-Säckli um 80 Prozent reduzieren.
Bei der Migros gilt das neue Regime schweizweit ab dem 1. November. Coop startet im Oktober in zehn Zürcher Filialen, im Frühjahr 2017 sei man dann in allen 850 Supermärkten so weit, heisst es bei Coop. Denner, Volg, Spar und Manor haben noch keinen Entscheid gefällt.