Seine Geschäftsidee und er selbst waren speziell: Der Unternehmer Bruno Franzen erlag am Freitag 75-jährig in Zürich überraschend einem Hirnschlag. «Morgen schlafe ich aus», sagte er noch am Abend vorher zu seiner Frau. Seine zündende Idee, Ferienwohnungen für ihre Besitzer an Wohnungssuchende zu vermitteln, machte ihn zum Selfe-made-Millionär.
1965 in London gegründet, baute Franzen seine Vermittlungsagentur unter dem Namen «Interhome» zum führenden Anbieter mit breitem Filialnetz in Europa aus. 1989 verkaufte er seine Firma für rund 60 Millionen Franken an die Hotelplan-Gruppe der Migros, blieb in der Folge Unternehmensberater und Kulturmäzen.
Franzen zeichnete sich zeitlebens durch eine Verachtung für alle Kompromisse aus, was er machte, tat er konsequent. Wenn er ein Buch einmal gelesen hatte, warf er es weg. Für Opernbesuche kaufte er sich eigens Wohnungen in Mailand und Paris. Er war ein Pionier des papierlosen Büros. Wer bei ihm einen Aktenordner entsorgte, wurde mit einer Prämie belohnt. Schon 1980 führte er in allen Filialen zwingend EDV ein.
Schwarz war seine Lieblingsfarbe. Einzig die Gesundheit wollte sich ihm nicht unterordnen: Seinem Übergewicht rückte er mit einem Magenband zu Leibe. Die Operation missglückte, später stürzte er zweimal, ging am Schluss am Stock. Bruno Franzen hinterlässt seine Ehefrau Lory und zwei erwachsene Kinder.