Ein heisser Arbeitskampftag im Kanton Zürich kündigte sich am Freitag an! Die Arbeitsniederlegung der Bauarbeiter in Zürich hat bereits am Morgen begonnen. Die Aktion ist Teil einer landesweiten Protestwelle im Rahmen der Neuverhandlungen des Landesmantelvertrags (LMV).
«Seit 6 Uhr stehen Baustellen überall im Kanton still», teilt die Gewerkschaft Unia am Freitagmorgen mit. Die Bauarbeiter wehrten sich damit gegen überzogene Forderungen der Baumeister und einen immer höheren Druck auf den Baustellen.
Grossdemo um 11.30 Uhr
Die Gewerkschaften Unia und Syna riefen zu einem Demonstrationszug zum Hauptsitz des Baumeisterverbands in Zürich auf. Start des Umzugs: um 11.30 Uhr sein. «Wir müssen für unsere Rechte kämpfen», sagt Büezer Nuno Nunes, der mit grossem Stolz den Bagger an der Spitze der Demo durch die Stadt fährt. Ähnlich spricht dieser Maurer aus Zürich. «Wir müssen für unsere Errungenschaften kämpfen!», ruft Hannes Ackermann (48).
Die Demo endete mit einer Kundgebung vor dem Sitz der Baumeister am frühen Nachmittag. «Wer hat die Schweiz gebaut?», fragt Gewerkschafter Nico Lutz. Grosser Jubel der 2000 Demonstranten. Er sei überwältigt, wie viele Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter sich hier versammelten. «Ihr habt gezeigt, dass ihr bereit seid, zu kämpfen.»
Diese Woche war es bereits in der Westschweiz zu Protesten mit Tausenden Bauarbeitern gekommen. Hintergrund der Mobilisierung der Baubranche ist die Erneuerung des Landesmantelvertrags, der Ende des Jahres ausläuft. Trotz sechs Verhandlungsrunden haben sich die Sozialpartner noch immer nicht einigen können. Ein Scheitern würde zu einem vertragslosen Zustand führen.
Verstoss gegen Friedenspflicht
Der Baumeisterverband ist der Ansicht, dass der Streik gegen die Friedenspflicht verstosse, da er zu einem Zeitpunkt stattfindet, an dem die siebte Verhandlungsrunde zwischen den Sozialpartnern noch aussteht. (pbe/SDA)