Wir sind ein reiches Land – aber gleich so reich? Beim Vermögen pro Erwachsenem liegt die Schweiz weltweit vorne. Im Schnitt besitze hierzulande jeder Volljährige rund 565'000 Dollar – so viel wie in keinem anderen Land. Gemessen in Schweizer Franken sei das Vermögen pro Haushalt seit dem Jahr 2000 um 45 Prozent gestiegen. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von durchschnittlichen 2 Prozent.
Das schreiben die Autoren des Global Wealth Report 2019 der Credit Suisse. Der Vermögensreport analysiert, wie reich Privatpersonen auf der ganzen Welt sind. Und stellt sie dem Besitz in der Schweiz gegenüber. Dabei berücksichtigt die Grossbank nicht nur das verfügbare Finanzvermögen und teilweise Pensionsguthaben. Auch andere Wertanlagen wie Immobilien und Autos gehören dazu.
Zahlen zum Spitzenreiter Schweiz
Finanzanlagen machen 55 Prozent des Bruttovermögens in der Schweiz aus. Die Schulden pro Erwachsenem betragen im Schnitt 142'620 Dollar – «eines der höchsten absoluten Niveaus weltweit», kommentiert die CS. Sie machten 20 Prozent des Gesamtvermögens aus.
Bemerkenswert: Die Schweiz ist laut dem Report das einzige Land, das in den letzten hundert Jahren keinen wesentlichen Rückgang der Vermögensungleichheit verzeichnet hat.
Mehr als zwei Drittel der Schweizer Erwachsenen besitzen mehr als 100'000 Dollar. Rund 12 Prozent oder 810'000 seien Dollar-Millionäre. Geschätzte 2200 Personen gehören sogar zur Gruppe der Super-Reichen in der Schweiz (Vermögen grösser als 50 Millionen). Ultra-reich sind 770 mit einem Nettovermögen von über 100 Millionen Dollar.
Obwohl die Schweizer Bevölkerung lediglich 0,1 Prozent der Weltbevölkerung ausmache, stelle sie 1,8 Prozent des reichsten Prozents der Weltbevölkerung – das ist beachtlich.
Neuer Höchststand weltweit
Bei einem aktuellen Dollar-Wechselkurs von 0,99 Franken sind die globalen Vermögen praktisch 1:1 vergleichbar. Weil unter anderem der Franken sich so stark gegenüber dem Greenback entwickelt habe, sei die Schweiz so weit vorne, begründet die CS. Hinter ihr folgen die USA, Japan und die Niederlanden.
Weltweit besitzen Erwachsene Private im Schnitt 70'850 Dollar. Das ist so viel wie noch nie. Eindrücklich: Das globale Vermögen ist im letzten Jahr um 2,6 Prozent auf 360 Billionen gestiegen. Die USA, China und Europa trieben den weltweiten Vermögenszuwachs an. Australien dagegen gab deutlich ab, was die CS für Down Under mit Wechselkurs-Effekten begründet.
47 Millionen Millionäre weltweit
Noch mehr Vermögen, noch mehr Millionäre: Weltweit hat es rund 47 Millionen Millionäre – ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Millionen. Über die Hälfte dieses Anstiegs gehe auf das Konto der USA.
55'920 erwachsene Superreiche mit einem Nettovermögen von mindestens 100 Millionen zählt der Report auf der ganzen Welt. 4830 Erwachsene besitzen über 500 Millionen.
Extreme Ungleichverteilung
2,9 Milliarden Personen – 57 Prozent aller Erwachsenen weltweit – gehören gerade einmal 1,8 Prozent der globalen Vermögen. Sie verfügen im Jahr 2019 über weniger als 10'000 Dollar.
1,7 Milliarden Personen – 33 Prozent aller Erwachsenen weltweit – verfügen über 16 Prozent der globalen Vermögen; sie besitzen zwischen 10'000 und 100'000 Dollar.
Laut Wealth-Report der CS gehören die Millennials zu den glücklosen im Vermögensaufbau. Weil sie in jungen Jahren von der globalen Finanzkrise getroffen wurden und wegen der Rezession dann schlechtere Jobchancen hatten. Und, weil sie in vielen Ländern mit hohen Immo-Preisen konfrontiert waren. Trotz Nachteilen profitieren die heute 18- bis 26-Jährigen «in vielen Fällen von finanzieller Unterstützung durch ihre Eltern und Erbschaften», heisst es im Report. Der erwartete Anstieg der vererbten Vermögen habe in Industrie- wie Schwellenländern Folgen für die Vermögensungleichheit.
Laut Wealth-Report der CS gehören die Millennials zu den glücklosen im Vermögensaufbau. Weil sie in jungen Jahren von der globalen Finanzkrise getroffen wurden und wegen der Rezession dann schlechtere Jobchancen hatten. Und, weil sie in vielen Ländern mit hohen Immo-Preisen konfrontiert waren. Trotz Nachteilen profitieren die heute 18- bis 26-Jährigen «in vielen Fällen von finanzieller Unterstützung durch ihre Eltern und Erbschaften», heisst es im Report. Der erwartete Anstieg der vererbten Vermögen habe in Industrie- wie Schwellenländern Folgen für die Vermögensungleichheit.