Grosser Vergleich: Wo sich die Skimiete auszahlt
Am billigsten fährt, wer im Unterland mietet

Mieten statt kaufen. Dieser Trend setzt sich besonders im Wintersport durch. BLICK zeigt, wie viel Sie bei welchen Anbietern bezahlen und worauf Sie achten müssen.
Publiziert: 01.12.2017 um 00:08 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2018 um 13:34 Uhr
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FOTO: ANJA WURM , 29.11.17, Dietlikon, Sven Reindl Store Manager Athleticum in Dietlikon ZH
Foto: Anja Wurm
Bastian Heiniger

Skifahren ist ein teurer Spass. Gute Ski mit Bindung und Schuhe kosten schnell einmal über 1000 Franken. Da ist Mieten günstiger, wenn man nicht allzu oft in den Bergen ist. Zudem kann der Mieter jede Saison aktuelle Skimodelle fahren.

Besonders vorteilhaft ist das für Kinder im Wachstum, die sowieso jedes Jahr neue Ski bräuchten. Immer mehr Wintersportler mieten deshalb lieber, als zu kaufen. Laut Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK kommen jährlich 180'000 Ski auf den Markt, davon wird etwas mehr als die Hälfte vermietet. 

Der Mietanbieter Swissrent mit 25 eigenen Standorten und 30 Partnerhändlern in den Skigebieten freute sich letztes Jahr über ein Umsatzwachstum von zwölf Prozent. Wer Ski mieten will, hat zwei Möglichkeiten: Entweder geht er im Unterland zu einer Sportkette, oder er holt sich die Ausrüstung beim Fachhändler im Skigebiet. Wer im Unterland mietet, muss die Ski zwar selber in die Berge schleppen, bezahlt dafür aber weniger.

Tiefe Preise als Marketing-Gag 

Die Preisunterschiede sind gewaltig, wie die Auswertung von BLICK zeigt (siehe Tabelle). So kosten Ski und Schuhe für einen Erwachsenen bei Athleticum 144 Franken die Woche, während Kunden beim Fachhändler im Skigebiet bis zu 283 Franken zahlen – ein Unterschied von 139 Franken.

Grosse Unterschiede bei den Mietpreisen für Skis.
Foto: Ringier

Doch wie kommt das? Sven Reindl (33), Filialleiter Athleticum Dietlikon ZH, erklärt: «Die tiefen Preise für die Ski-Vermietung gehören für uns zum Marketing.» Die Auswahl ist zwar etwas kleiner als beim klassischen Skiverkäufer.

So bietet Athleticum bei Skistöcken für Kinder etwa nur ein Modell in diversen Grössen an. Und kann so günstiger einkaufen. Dennoch verdient das Unternehmen, das schweizweit in 19 Filialen den Mietservice anbietet, daran. Zahlen nennt Reindl nicht. «Die Menge an Vermietungen steigt aber seit Jahren.»

Ein wichtiges Geschäft für Sporthändler, die so Kunden in die Läden locken und dann auch Helme, Skibrille, Handschuhe und Skidress an den Mann bringen können. Für Reindl ist jedoch die Zufriedenheit der Kunden entscheidend. «Dieser bekommt immer frisch präparierte und gut eingestellte Ski.» Nur so komme er im nächsten Jahr wieder. 

«Unsere Leute haben den Schneesport im Blut»

Dass die Fachhändler in den Bergen etwas teurer sind, ist für Flurin Andrist (29), Inhaber Intersport Andrist, klar. Er betreibt zwei Filialen in Davos GR und zwei in Klosters GR. «Der Kunde erhält bei uns eine individuelle Beratung von Fachleuten, die den Schneesport im Blut haben», sagt er zu BLICK. Und behauptet keck: «Unser Ski in der günstigsten Kategorie ist mindestens so gut wie ein Mietski einer höheren Kategorie bei einem der Grossverteiler.»

Für Andrist ist das Vermietgeschäft einer der wichtigsten Umsatztreiber. Neu können die Kunden in Davos direkt bei der Parsennbahn die Ski-Miete abschliessen und die Ausrüstung auf Wunsch erst auf dem Berg beziehen. Ein weiterer Vorteil: Will man einen anderen Ski testen, könne man ihn problemlos auswechseln.

«Auswechseln, wenn der Schuh drückt»

Das betont auch Nils Buri (50), der in Grindelwald BE das Geschäft Buri Sport betreibt: «Wenn man im Unterland die Ausrüstung mietet, kann man sie nicht auswechseln, wenn plötzlich der Schuh drückt.» Zudem können Kunden auf der Webseite einen 20-Prozent-Gutschein für die Miete ausdrucken, vom Hotel werden sie mit einem Shuttleservice abgeholt, und bei schlechtem Wetter wird der Tag nicht verrechnet.

Mit speziellen Angeboten kämpft auch Swissrent-CEO Chris Ongarello (45) um mehr Kunden. Seit dieser Saison bietet Swissrent in Davos und Engelberg OW ein All-inclusive-Paket an: Kleidung, Helm, Schuhe und Ski gibts für einen Tag ab 99 Franken, eine Woche kostet ab 365 Franken. «Die Gäste kommen hoch in Jeans und Pulli, müssen nichts mitschleppen und werden dann hier komplett ausgerüstet.» So sehe die Zukunft in der Branche aus.

Update vom 04.12.2017: Die Preistabelle enthielt bei Publikation einen Fehler. Die Skimiete für einen Erwachsenen bei SportXX kostet jedoch nicht 114 Franken für eine Woche, wie ursprünglich geschrieben, sondern 75 Franken. Dies ist nun korrigiert.

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