Jetzt lohnt sich der Preisvergleich beim Kaffee wieder. Das zeigt eine Umfrage von BLICK bei Supermärkten und Discountern. Besonders beim Marken-Bohnenkaffee, aber auch bei Nespresso-Kopien gehen die Preise hoch. Zum Teil im zweistelligen Prozentbereich.
Höhere Rohstoffpreise bei Coop
Bialetti Kaffeekapseln Gold (10 Stück) kosten neu 3.95 Franken anstatt 3.50 Franken bei Coop. Das ist ein Anstieg von 12,9 Prozent. Die Kapseln La Mocca Lungo mit Max-Havelaar-Label verteuern sich um 9,4 Prozent auf 3.50 Franken. Mastro Lorenzo Kaffeepads Créma (42 Portionen) kosten mit 9.50 Franken neu 6,1 Prozent mehr.
Zudem haben diverse Kaffeemarken die Preise erhöht. Mövenpick Bohnenkaffee (500 g) kostet neu 7.95 Franken (+3,2%). So viel bezahlen Konsumenten jetzt auch für Jacobs Medaille d’or (500 g), allerdings beträgt die Erhöhung hier 7,4 Prozent.
Die Kleinpackungen (250 g) der Marken Café Hag entkoffeiniert und Onko S mild verteuern sich um 3,8 Prozent auf jeweils 5.50 Franken.
Der Basler Grossverteiler Coop begründet die neuen Supermarktpreise für Kaffee mit höheren Rohstoffpreisen.
Preiserhöhungen bei Migros schon im letzten Jahr
Die Coop-Rivalin Migros hat Preise für Kaffeeprodukte (Delizio, Royal-Kapseln) ebenfalls erhöht, das allerdings bereits im vergangenen November, sagt Sprecherin Monika Weibel. Seitdem habe es keine weiteren Preiserhöhungen gegeben.
Discounter halten die Preise mehrheitlich flach
Trotz gestiegener Rohstoffpreise auf dem Kaffeemarkt haben die beiden deutschen Discounter Aldi und Lidl bei Marken- und Eigenmarkenkaffee bislang auf Preiserhöhungen verzichtet, wie beide Unternehmen gegenüber BLICK erklären. Auch seien höhere Kaffeepreise nicht geplant.
Anders Denner: Bei den Eigenmarken und Kapseln habe man die Preise grösstenteils noch halten können, sagt Sprecher Thomas Kaderli. Bei den Marken Mövenpick, Mastro Lorenzo und Jacobs seien die Preise im Durchschnitt um 3,9 Prozent gestiegen. «Diese Preiserhöhungen sind moderat und unter dem Marktschnitt. Und im Konkurrenzvergleich attraktiv», sagt Kaderli.
In Zahlen: Die Jacobs- und Mövenpick-Produkte sind bei der Migros-Discounttochter fünf Rappen, die Mastro Lorenzo Pads zehn Rappen günstiger als bei Coop.
Tchibo hält sich zu Preisen bedeckt
Die deutsche Kaffee-Kette Tchibo ist in der Schweiz mit eigenen Filialen oder sogenannten Shop-in-Shops in grösseren Coop-Supermärkten vertreten. Im Dezember sorgte das Unternehmen mit einer Preisankündigung im deutschen Kaffee-Markt für ein kleines Erdbeben: Tchibo erhöhte zum 16. Januar die Preise um 30 bis 50 Cent je 500-Gramm-Packung Kaffee. Das Unternehmen begründete dies mit höheren Einkaufspreisen für Rohkaffee und dem schwächeren Euro.
BLICK wollte von der Tchibo-Vertretung in der Schweiz wissen, ob auch hierzulande die Preise steigen. «Zum jetzigen Zeitpunkt können wir Ihnen keine konkreteren Angaben machen», ist alles, was Sprecherin Simone Meierhofer sagen wollte. Man informiere Kunden dann rechtzeitig.
Wer für seinen täglichen Kaffee weniger zahlen möchte, weicht auf die Eigenmarken der Discounter und Grossverteiler aus. Diese sind deutlich günstiger als Markenkaffee. Und über den Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.