Die Kleidermarke Charles Vögele ist in der Schweiz definitiv vom Markt verschwunden, nachdem die Übernahmefirma OVS Schweiz letzten Mai Konkurs angemeldet hatte. Rund 140 Filialen machten die letzten Monate dicht. Rund 1200 Angestellte haben ihren Job verloren.
Die Ländergesellschaft Charles Vögele Österreich, ebenfalls eine Tochterfirma der Sempione Fashion AG in Pfäffikon SZ, hatte anfangs Monat Insolvenz angemeldet.
Der Unterschied zur Schweiz: Die 700 betroffenen Mitarbeiter in Österreich haben Grund zur Hoffnung. Für die österreichische Charles Vögele mit 102 Filialen stehen solvente Käuferinteressenten an.
Käufer brauchen Nutzungsrechte der Marke
Doch nun stehen die Bieter, der Münchner Finanzberater GA Europe und das niederländische Textilunternehmen Victory and Dreams BV sowie der Konkursverwalter in Österreich vor einem unerwarteten Problem. Konkursverwalter Norbert Scherbaum wollte vergangene Woche einem der beiden Bieter den Zuschlag erteilen.
Doch wegen offener Rechtsfragen wurde die Entscheidung im Gläubigerausschuss vertagt, wie Scherbaum BLICK auf Anfrage mitteilte. Zu den offenen Rechtspunkten zähle die Frage um die Nutzung des Markenrechts.
Denn die Marke Charles Vögele ist im Besitz der Grossbank UBS, wie österreichische Medien und UBS-nahe Kreise wissen. Der Charles-Vögele-Konzern hat die Rechte an der Marke offenbar bei der UBS als Sicherheit hinterlegt. Gemäss der Schweizer Schutzrechtdatenbank Swissreg wurde die aktive Marke Charles Vögele im Jahr 1983 erstmals hinterlegt. Die Schutzfrist läuft 2023 ab.
UBS sagt nichts über Markenwert
Über den Wert der Marke wollten weder die UBS noch das Konkursamt Bezirk Höfe Angaben machen. Letzteres berief sich darauf, dass das Konkursamt an das Amtsgeheimnis gebunden sei und ohne entsprechenden Interessennachweis über laufende Verfahren keine Auskünfte erteilen dürfe. Der Gläubiger UBS hat es also in der Hand, ob die Marke Charles Vögele in Österreich weiterleben soll.