In einem Fall darf die UBS aufatmen: Sie konnte sich mit den USA bezüglich der Devisenmarktmanipulationen einigen. Vor zwei Jahren wurde bekannt, dass verschiedene Banker die Währungsmärkte manipuliert hatten. Darunter auch solche der UBS.
Konkret lief das so: Die Händler sprachen sich in Chatrooms ab. Dort haben sie sich ausgetauscht und Aufträge diskutiert. Im Zentrum der US-Ermittlungen soll ein Chatroom mit dem Namen «The Cartel» – das Kartell – gestanden haben.
Die Banker verschafften sich so einen Wissensvorsprung über die Entwicklung der Währungen. Und konnten dann Kunden abzocken. Beteiligt waren neben der UBS auch Banker von Citigroup, JP Morgan und Barclays. Über 25 Händler wurden suspendiert und angeklagt.
Die UBS kommt in den USA nun mit einer milden Strafe davon. Sie zahlt 342 Millionen Dollar weil sie «unsichere und unkorrekte» Geschäftspraktiken betrieb. Dafür wird sie nicht angeklagt.
Erwartet worden war eine weit höhere Strafe und ein Schuldeingeständnis. Weil die UBS mitgeholfen hat, die anderen Banken zu verpfeifen, kommt sie nun glimpflich davon.
Teurer Libor-Skandal
Schmerzlicher ist das Resultat der Libor-Manipulationen. 2012 wurde bekannt, dass bis zu 20 Banken am Referenzzinsatz Libor geschraubt haben. Die Referenzinssätze beeinflussen viele Transaktionen an den Finanzmärkten. Er setzt sich täglich aus den Zinssätzen der wichtigsten Banken zusammen.
Die Institute – neben der UBS auch die Credit Suisse – lieferten nicht die tatsächlichen Zinssätze, sondern erfundene. Damit verschafften sie sich Insiderwissen. So konnten sie Kunden über den Tisch ziehen. Etwa, indem sie überteuerte Zinsen vermittelten.
Insgesamt zahlte die UBS an die britischen, amerikanischen und Schweizer Behörden in diesem Fall bereits über 1,4 Milliarden Franken. Seit heute kommen nochmal 203 Millionen Dollar an die USA dazu. Ausserdem muss sich die UBS in einem Punkt schuldig bekennen. Das tut besonders weh: Denn damit drohen in den USA jetzt schmerzhafte Sammelklagen. (kaz)