Griechische Tragödie: Die Bilanz des Wochenendes fällt ernüchternd aus! Staatspräsident Karolos Papoulias sprach gestern mit den Chefs der drei grössten Parteien – ergebnislos!
Eine Regierung ist nicht in Sicht! Und das Chaos nicht kleiner als am Tag nach den Wahlen vor einer Woche. So behauptete gestern der Chef der Syriza-Partei, die kleine, linksdemokratische Dimar-Partei habe einer Koalitionsregierung zugestimmt – was diese umgehend als «Verleumdung und Lüge» zurückwies. Neuwahlen Mitte Juni werden immer wahrscheinlicher.
Kommt es tatsächlich dazu, hat Syriza Meinungsumfragen zufolge gute Chancen, die konservative Nea Dimokratia als stärkste Partei abzulösen. Syriza käme neu auf 27 Prozent. Ein erneuter Erfolg der linksradikalen Partei an der Urne dürfte allerdings das Ende der Euro-Mitgliedschaft der Griechen bedeuten.
Die Weichen dafür könnten schnell gestellt werden. So treffen sich die Euro-Finanzminister heute in Brüssel. Ein Euro-Ausstieg der Griechen ist längst kein Tabu mehr. Am Wochenende bestätigte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble in einem Interview, dass sich Deutschland auf einen Austritt Griechenlands vorbereite. Und Patrick Honohan, Chef der irischen Zentralbank, gab zu Protokoll, ein Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone sei verkraftbar.
Übrigens: Laut Meinungsumfrage möchten 78 Prozent der Griechen den Euro behalten.