Pfund zeigte sich erleichtert über den Entscheid vom 25. Mai. Er habe 50 Jahre seines Lebens darum kämpfen müssen, jedes Monatsende die Löhne zahlen zu können, sagte Pfund der Nachrichtenagentur sda und bestätigte eine Meldung der Wirtschaftszeitung «L'Agefi».
Der mehrfach preisgekrönte Grafiker beackerte während seiner 50 Jahre dauernden Karriere viele Gebiete, von der Grafik über die Architektur, Design, bis hin zur Wertpapier-Gestaltung.
Für die Eidgenossenschaft schuf er den neuen Schweizer Reisepass und die Reserveserie der Banknoten 1984. Es war die letzte Reserveserie der Schweizerischen Nationalbank. Die Entwürfe schafften es an die Documenta 5 in Kassel.
Pfund und seine Frau als Mitgestalterin gelten als Erfinder der thematischen Banknoten und Gestalter der ersten informatisierten Programme für Banknoten. Pfund schuf auch die französische Banknotenserie mit dem «Kleinen Prinzen» von Saint-Exupéry, die argentinischen Banknoten mit Evita Peron und die aktuelle Serie der Komoren. Ferner reichte er Entwürfe für den Euro ein.
Pfunds Atelier beschäftigte zu den besten Zeiten fast 20 Angestellte. In letzter Zeit waren es aber nur noch sieben, darunter Pfund, sein Sohn und fünf Grafiker. Der ehemalige Bankier François Rouge steckte eine halbe Million Franken à fonds perdu in den Betrieb. Der Künstler und seine Frau investierten ebenfalls namhafte Summen.
Die Angestellten suchen derzeit eine neue Stelle. Er selbst führe seine Karriere als Künstler weiter, sagte der 72-jährige Pfund. Mit gelegentlichen Mandaten könnte er etwa mit der Banknotengestaltung weitermachen. Pfund machte seine Ausbildung an der Kunsgewerbeschule in Bern. Er zog 1971 nach Genf.