Gopfried Stutz über die drängendsten Fragen zu den Börsenturbulenzen
Soll ich jetzt Aktien kaufen?

Meine Aktien fallen und fallen. Was soll ich tun? Und sieben weitere Fragen, die Anlegern auf der Zunge liegen.
Publiziert: 15.03.2020 um 15:09 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2021 um 11:30 Uhr
Claude Chatelain, Publizist.
Foto: Paul Seewer
Claude Chatelain

Aktienkurse sind im freien Fall. Hier die Antworten zu den gängigsten Fragen.

Warum genau fallen die Aktienkurse gerade jetzt?

Weil das Coronavirus Produktionsausfälle verursacht. Dies drückt auf die Gewinne der Unternehmen. Unternehmensgewinne und Zinsen sind die wichtigsten Einflussfaktoren für Aktienkurse.

Meine Aktien fallen und fallen. Das stresst. Was soll ich tun?

Die Lehren daraus ziehen und nie mehr Aktien kaufen. Oder sich an den Börsenaltmeister André Kostolany erinnern. Er sagte:: «Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen.»

Soll ich jetzt meine Aktien verkaufen oder ist es bereits zu spät?

Wer langfristig anlegt, soll sich durch Börsenturbulenzen nicht beirren lassen. Um die zweite Frage zu beantworten, müsste man wissen, ob die Aktien weiter fallen werden. Ich weiss es nicht. Nochmals André Kostolany: «Bestücken Sie Ihr Portefeuille mit soliden Blue Chips, schlucken Sie eine Packung Schlaftabletten, stellen Sie den Wecker auf zehn, noch besser auf fünfzehn Jahre.»

Soll ich jetzt nachkaufen und von tieferen Kursen profitieren?

Eine Börsenregel besagt: «Greife nie in ein fallendes Messer.» Und viele sagen, man soll nicht gutes Geld schlechtem hinterherwerfen. Dies mag gelten, wenn eine einzelne Aktie in einem stabilen Umfeld fällt. Anders verhält es sich, wenn die Aktienkurse auf breiter Front sinken. Mich überzeugt die Regel: Kaufe in der Baisse, verkaufe in der Hausse.

Ich habe null Erfahrung mit Aktien. Ist es jetzt sinnvoll, einzusteigen?

Nur wenn man sich die Worte von Warren Buffet zu Herzen nimmt: «Kauf nie eine Aktie, wenn Du nicht damit leben kannst, dass sich der Kurs halbiert.»

Warum fallen auch Aktien, die vom Coronavirus profitieren könnten?

In der Tat: Auch Aktien solider Unternehmen, die ihre Dividende mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht oder nur unwesentlich kürzen werden, sind gefallen. Das hängt damit zusammen, dass Milliarden von Geldern in Anlagefonds investiert sind. Wenn Investoren ihre Fondsanteile verkaufen, müssen automatisch die im Fonds befindlichen Aktien verkauft werden.

Die Aktien waren ja bereits vor Ausbruch der Corona-Epidemie überbewertet. Warum sind die Aktien nicht stärker gefallen?

Es finden sich immer Gründe, weshalb Aktien steigen oder fallen. Doch weil die Ziinsen derart tief oder sogar negativ sind, bleiben Obligationen völlig uninteressant. Es gibt kaum Alternativen zu Aktien. Immerhin schütten die meisten noch Dividenden aus.

Ist es möglich, dass wir Ende 2020 höhere Börsenstände haben als Anfang Jahr?

Grundsätzlich ist alles möglich. Oder hätte jemand Anfang 2019 gedacht, dass die wichtigsten Aktienmärkte der Welt um 30 Prozent zulegen werden?

Zum Schluss nochmals der 1999 verstorbene André Kostolany: An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Coronavirus, Sars-Cov-2, Covid-19 – Was ist was?

Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:

  • Coronavirus:
    Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze.

  • Sars-Cov-2:
    Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2.

  • Covid-19:
    Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.

Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:

  • Coronavirus:
    Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze.

  • Sars-Cov-2:
    Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2.

  • Covid-19:
    Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.
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