Der Gründer und Ehrenpräsident des Front National (FH) ist ein Geldverstecker: Das behauptet jetzt das französische Online-Portal mediapart.fr.
Das Portal hat bereits mehrere prominente Steuersünder auffliegen lassen, unter anderem den ehemaligen Budget- und Wirtschaftsminister Jérôme Cahuzac. Der Sozialist musste 2013 wegen einem nicht deklarierten Schweizer Konto zurücktreten.
Nun gerät Le Pen unter Verdacht. Dieser soll in der Schweiz 2,2 Mio Euro versteckt haben. Zuerst soll das Geld auf einem Konto der HSBC gelegen haben, 2014 wurde das Konto dann zur Genfer Privatbank Compagnie bancaire helvétique (CBH) transferiert. Bei 1,7 Mio soll es sich um Goldbarren und Goldstücke handeln.
Eingefädelt wurde das Ganze über ein Finanzvehikel von Le Pens Butler Gerald Gerin. Dieser ist zugleich auch Schatzmeister der FN-Finanzgesellschaft Cotelec. Gerin, der seit 20 Jahren für Le Pen arbeitet, soll die Gelder via Trusts auf den Britischen Jungferninseln und den Bahamas in die Schweiz dirigiert haben.
Auf Le Pens Konto aufmerksam gemacht hat die französische Anti-Geldwäscherei-Behörde Tracfin. Die Staatsanwaltschaft in Nanterre hat inzwischen eine Untersuchung eröffnet.
Le Pen ist wegen seinem Finanzgebaren seit längerem im Visier der Justiz. Bereits Ende 2013 haben die Pariser Behörden eine Voruntersuchung gegen den FN-Gründer eröffnet. Ihr Verdacht: Le Pen hat seine Vermögenswerte nicht korrekt deklariert. Es geht dabei auch um die Finanzierung der Partei.
Laut Mediapart unterhielt auch die Ehefrau von Le Pen, Jany, bis 2008 ein Konto bei der Credit Suisse. Dann wurde dieses geschlossen. (rsn)