Gigantische Schäden
25’300’000’000’000 Franken – so viel kostet Corona die Wirtschaft

Corona geht in die Billionen: Der internationale Währungsfonds rechnet mit gigantischen Schäden für die Weltwirtschaft. Die Schweiz wird erst in fünf Jahren wieder die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wie vor fünf Jahren erreichen.
Publiziert: 25.10.2020 um 14:02 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2020 um 16:26 Uhr
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Gita Gopinath hat schlechte Nachrichten für die Weltwirtschaft. Wegen Corona ...
Foto: AFP

Gita Gopinath (48) ist die moderne Kassandra. Die Chefökonomin des Internationalen Währungsfonds IWF sieht schwarz für die Weltwirtschaft, doch in der Schweiz werden die Wirtschaftsprognosen aufgrund des pandemisch harmlosen Sommers nach oben korrigiert, das heisst der Wirtschaftseinbruch soll 2020 weniger drastisch ausfallen als bislang angenommen. Das erscheint allerdings angesichts der rasant steigenden Fallzahlen in der Schweiz ziemlich unrealistisch.

Es geht also Gopinath wie ihrer antiken Vorgängerin: Es glaubt ihr keiner die schlechten Nachrichten. Und die haben es in sich. Aufgrund der Corona-Krise droht der Welt ein riesiger Wohlstandsverlust. Einzig China könnte am Ende der Pandemie etwas besser als die anderen dastehen.

28 Billionen Dollar, also umgerechnet 25,3 Billionen Franken, könnten durch Corona global an Wertschöpfung verloren gehen, 90 Millionen Menschen in diesem Jahr wieder in extreme Armut zurückfallen, schätzt die Gopinath.

Schweiz braucht länger als die Nachbarn

Das trifft auch die Schweizer Wirtschaft, zum Teil sogar heftiger als die Nachbarstaaten. So dürfte die Schweiz gemäss IWF-Schätzung auf absehbare Zeit das BIP pro Kopf von 2019 nicht mehr erreichen, wie die «SonntagsZeitung» schreibt: Noch im Jahr 2025 soll die Wirtschaftsleistung 2,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegen. Das ist eine bittere Prognose.

Für die umliegenden Länder sieht es zwar auch nicht gut, aber immerhin etwas besser aus. Italien sollte bis 2025 das von 2019 wieder erreichen. Frankreich und Österreich werden es um immerhin gut 2 Prozent übertreffen. Deutschland dürfte gar um fast 6 Prozent darüber liegen. Was doch wieder etwas Hoffnung für die Schweizer Wirtschaft gibt; ist doch Deutschland einer der wichtigsten Handelspartner.

Düster sehen dagegen die Prognosen für eine Reihe von Ländern in Afrika und Lateinamerika aus, zum Beispiel Nigeria, Südafrika, Algerien, Angola, Argentinien und Mexiko. Einzig Asien boomt bald wieder, wird immer mehr zum Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. China und andere wachstumsstarke südostasiatische Länder wie Südkorea oder Singapur könnten sich wesentlich schneller erholen. (koh)

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