Dies berichtete die Zeitung «Arkansas Democrat-Gazette». Lee war einer von insgesamt acht Häftlingen, die Arkansas ursprünglich vom Ostermontag an in einer Zeitspanne von nur elf Tagen hinrichten wollte. Verschiedene Gerichtsentscheidungen hatten jedoch zu einer zumindest vorläufigen Blockade von sieben der Exekutionen geführt.
Mehrere Male verschoben
Auch Lees Hinrichtung war wiederholt ausgesetzt worden. Der gerichtliche Streit zog sich bis in die Nacht seiner Hinrichtung hin, die mehrere Male in letzter Minute hinausgeschoben wurde. In dem Tauziehen ging es zum grossen Teil auch um die Hinrichtungsmethode.
So hatte eine Bezirksrichterin am Mittwochabend eine einstweilige Verfügung gegen den Gebrauch von Vecuronium erlassen, einem von drei Mitteln, die Gefangenen bei der Hinrichtung eingespritzt werden. Die Richterin war einer Klage des Pharmahändlers McKesson gefolgt: Er hatte dem Bundesstaat vorgeworfen, beim Kauf vorgetäuscht zu haben, das Mittel zu medizinischen Zwecken benutzen zu wollen.
Hinrichtung kurz vor Mitternacht
Das höchste Gericht des Staates hob das Verbot der niedrigeren Instanz dann aber nur wenige Stunden vor dem geplanten Exekutionstermin auf. Schliesslich lehnt der Oberste Gerichtshof der USA eine Aussetzung der Vollstreckung ab und Lee wurde kurz vor Mitternacht hingerichtet. Er starb den Angaben zufolge zwölf Minuten nach Beginn der Exekution.
Arkansas hatte nach der langen Hinrichtungspause so viele Exekutionen binnen kurzer Zeit angesetzt, weil Ende April die Haltbarkeit des Wirkstoffes Midazolam abläuft, der ebenfalls Teil des Giftcocktails ist. Die Verwendung dieser Substanz ist wegen Berichten über qualvolles Sterben bei Exekutionen höchst umstritten. (SDA)