Wer in Frankreich dieser Tage einen Supermarkt betritt, der wird schon beim Eingang fast erschlagen von grellen «Promo-Schildern» für Melonen. Die süssen und erfrischenden Sommerfrüchte sind derzeit so billig, wie sonst nie. Mit Rabatten von bis zu 50 Prozent oder Angeboten wie «Nehmen Sie drei, zahlen Sie eine» kämpfen die Händler um Kundschaft.
Kurz: Die Preise für Melonen sind komplett eingebrochen. Das freut die Konsumenten, treibt viele Bauern aber an den Rand des Ruins. «Ich bin wütend», sagt Produzent Christian Rondeleux. «Ich hab so viel Arbeit in die Melonen gesteckt. Und nun bekomme ich fast nichts mehr dafür.»
Dramatischer Preiseinbruch
Die langandauernde Hitzewelle im Frühsommer hat dazu geführt, dass die Melonen schneller gewachsen sind. So kommen sie nun gleichzeitig mit den Melonen auf den Markt, die aus Spanien importiert werden. Das führt zum dramatischen Preiseinbruch. «Ich müsste einen Euro pro Melone bekommen, um über die Runden zu kommen. Im Moment sind es noch 80 Cent, ich verliere jeden Tag viel Geld», sagt ein französischer Produzent dem TV-Sender France 2.
Können auch Schweizer Konsumenten von den tiefen Preisen profitieren? «Die Plantagen litten unter der grossen Hitze und es gibt dadurch überdurchschnittlich viel überreife Ware. Diese ist aufgrund der sehr beschränkten Haltbarkeit leider kaum mehr für den Export geeignet», sagt die Migros auf Anfrage von BLICK. Immerhin: «Wir arbeiten eng mit unseren Lieferanten zusammen und planen nach Möglichkeit regionale Aktionen ein», heisst es weiter.
Höhepunkt der Ernte steht kurz bevor
Bei Coop spürt man die Melonen-Schwemme «erst bedingt», wie es heisst. «Der Höhepunkt der Ernte findet erst diese Woche statt.» Nächste Woche sind auch bei Coop Melonen-Aktionen geplant.