In den Alpen herrscht prächtiges Wintersportwetter. Im diese Woche verschneiten Flachland wich die weisse Pracht am Samstag zwar weitgehend Pflotsch. Selten fiel in den letzten Jahren Anfang Dezember in tieferen Lagen so viel Schnee wie jetzt. Wie stehen die Chancen auf weisse Weihnachten? Besser als auch schon. Dies, während vielerorts in der Schweiz wohl unter hormonbehandelten Christbäumen gefeiert wird. Die sind so schön wie aus dem Bilderbuch
Weisse Weihnachten vorab: Laut «Meteonews» wird es nächste Woche wieder trockener. Es folgt eine längere Hochdruckphase, die bis Weihnachten trocken bleiben dürfte. Ein Blick in die Kristallkugel? In den Bergen scheinen weisse Weihnachten sicher. Im Flachland könnte nach dem 4. Advent am 19. Dezember mit etwas Glück noch eine Schneefront aufziehen.
Schönere Christbäume dieses Jahr
Auch wenn es Weihnachten in tieferen Lagen wenig winterlich sein könnte, so stehen in vielen Stuben dichtere und grünere Christbäume. Dies hat damit zu tun, dass wegen Hagelschlags in der Ost- und Zentralschweiz ein grosser Teil der hiesigen Weihnachtsbaum-Ernte vernichtet wurde. Als Ersatz werden Christbäume importiert - viele davon sogenannte nordische Tannen aus Dänemark, wo Produzenten die Bäume auf Feldern mit hormonellen Wachstumshemmern behandeln.
In der Schweiz dürfen Tannen nur manuell geritzt werden, das die Triebe weniger stark hemmt. Das führt zu luftigerem, kargerem Wachstum. In Dänemark hingegen dürfen Produzenten die Spitzen mit Chemikalien bestreichen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Daher werden «dänische Tannen dichter, grüner und ihr Spitz elegant und kurz».
Die chemische Behandlung hilft, bilderbuchmässige Weihnachtsbäume in grossen Mengen zu züchten: dickbäuchig, symmetrisch, mit schweren und sattgrünen Nadeln.
Hormone auch in der Schweiz erlaubt, aber...
Demnach exportieren die Dänen jährlich 10 Millionen Christbäume ins Ausland - viele davon jetzt in die Schweiz. Mehr als die Hälfte der Bäume ist mit Hormonen behandelt. Auch der Einstandspreis liegt bei rund der Hälfte eines Schweizer Baums, zusätzlich vergünstigt durch den tiefen Euro-Kurs.
Übrigens sind solche Wachstumshemmer-Hormone auch in der Schweiz erlaubt: bei Getreide und Apfelbäumen, nicht aber bei Christbäumen. Dies, obwohl die Tannzapfen nicht gegessen werden. (kes)