Gibts bald Fairtrade-Pornos?
MaXXX Havelaaaaah!

Die Max-Havelaar-Stiftung vergibt ein Fair-Trade-Label für landwirtschaftliche Produkte, die aus fairem Handel stammen. Jetzt wünschen sich immer mehr Porno-Konsumenten ein solches Gütesiegel für Sexfilme.
Publiziert: 21.05.2015 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:51 Uhr
Von Onur Ogul

Faire Produktion ist im Trend. 2014 haben Schweizer 467 Millionen Franken für Fairtrade-Produkte ausgegeben – 57 Franken pro Kopf. Das sind 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr, heisst es im neuen Jahresbericht der Max-Havelaar-Stiftung. Die Organisation vergibt Fairtrade-Label für Produkte, welche aus nachhaltigem Anbau und fairem Handel stammen. In der Schweiz tragen 85 Prozent der Fairtrade-Produkte das Max-Havelaar-Siegel. Zuletzt lancierte die Stiftung sogar Fairtrade-Gold!

Gibt es auch bald Fairtrade für Pornos?

Dies wurde kürzlich in Berlin an der Internet-Konferenz re:publica diskutiert. Ein solches Gütesiegel wünschen sich offenbar immer mehr Konsumenten von Sexfilmen. Sie wüssten nie, unter welchen Bedingungen die Filme entstanden seien, hiess es. Wirken die Darsteller freiwillig mit? Was ist ihr wirkliches Alter? Wie sieht es aus mit dem Schutz vor Geschlechtskrankheiten? Bisher will sich keine Organisation der heissen Sache annehmen.

Max Havelaar würde sich wohl über fair produzierte Pornos freuen: «Wir begrüssen es grundsätzlich, wenn sich Organisationen für mehr Fairness engagieren. Überall, wo Menschen arbeiten, sollten gute Bedingungen herrschen», sagt Sprecherin Katrin Dorfschmid. Pornos gehörten jedoch nicht zum Kompetenzbereich ihrer Stiftung. «Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf landwirtschaftliche Waren aus Entwicklungs- und Schwellenländern.»

In der Schweiz gibt es derzeit mehr als 2200 verschiedene Max-Havelaar-Produkte. Coop verkauft am meisten davon, mehr als 450. Ein kleiner Hinweis für besorgte Porno-Konsumenten: Sollte in einem Film eine Banane zum Einsatz kommen, stammt sie mit hoher Wahrscheinlichkeit aus fairem Handel. Denn 53 Prozent von ihnen tragen bereits das Max-Havelaar-Label.

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