Helvetia hat im ersten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode den Konzerngewinn um 13 Prozent auf 210,1 Millionen Franken erhöht, wie der Versicherer am Montag mitteilte.
Dieser Gewinnsprung ist zwar auch auf Übernahmen in der Schweiz und Österreich zurückzuführen. Aber auch ohne diese Akquisitionseffekte weist die Gruppe einen deutlich Steigerung des Gewinns aus. Bereinigt stieg er um 8,4 Prozent auf 258,4 Millionen Franken.
Gewinnsprung dank Höhenflug der Börse
Hauptgrund dafür waren steigende Aktienkurse. So erhöhte sich der Ertrag aus den Kapitalanlagen innert Jahresfrist von 465,7 Millionen Franken auf 598,9 Millionen Franken. Zum Gewinnsprung beigetragen hat zudem, dass Helvetia sich insbesondere im Bereich der Schadenversicherungen geschäftlich verbessert hat.
So sank im Vorjahresvergleich der Schadenaufwand um 2,4 Prozent auf 1,12 Milliarden Franken. Der Versicherer hat nach eigenen Angaben zudem erfolgreich die Zahl der weniger rentablen Versicherungsverträge abgebaut.
Insgesamt erzielte der Bereich Nicht-Leben mit 176,6 Millionen ein um 17 Prozent höheres bereinigtes Ergebnis als im ersten Halbjahr 2016. Die Schaden-Einnahmen Quote, die so genannte Combined Ratio verbesserte sich entsprechend von 91,9 im Vorjahr auf 91,3 Prozent.
Lebensversicherungen nicht mehr im Fokus
Auch der Geschäftsbereich Leben, mit den Lebensversicherungen und dem Pensionskassengeschäft, konnte sich beim Gewinn steigern. Das bereinigte Ergebnis stieg um 4,2 Prozent auf 92,2 Millionen Franken. Das Geschäftsvolumen dagegen nahm ab.
Es sank um 2 Prozent auf 3,03 Milliarden Franken, was Helvetia mit der geänderten Geschäftsstrategie erklärt. So fährt der Versicherer die traditionellen Lebensversicherungen für Einzelpersonen zurück und forciert den Verkauf von modernen Versicherungslösungen. In diesem Produktbereich meldet der Versicherer denn auch ein starkes Wachstum.
Bei den Sachversicherungen erhöhte sich das Geschäftsvolumen um 2,3 Prozent auf 2,51 Milliarden Franken. Über alle Geschäftsfelder blieben die Einnahmen mit 5,53 Milliarden Franken Bruttoprämien annähernd konstant.
Rückläufige Prämienvolumen in der Schweiz
Bei der Betrachtung nach Segmenten meldet Helvetia ein deutliches Wachstum in den Segmenten Europa und Spezielle Märkte. So stieg das Geschäftsvolumen in Europa um 4,3 Prozent auf 1,46 Milliarden Franken, wobei Helvetia vor allem in Österreich und Spanien mehr Versicherungen verkaufen konnte.
Im Segment Spezielle Märkte, in denen Helvetia unter anderem Kunst-, Transport- und Rückversicherungen anbietet, hat der Versicherer das Prämienvolumen im Vorjahresvergleich sogar um 14 Prozent auf 507,4 Millionen Franken gesteigert.
Im Schweizer Markt dagegen war mit 3,57 Milliarden Franken das Prämienvolumen um 3 Prozent rückläufig. Gründe dafür sind das rückläufige traditionelle Einzel-Lebengeschäft und der Rückgang im Pensionskassengeschäft, der gemäss Helvetia aber lediglich auf positive Effekte im Vorjahr zurückzuführen ist.
Mit dem Halbjahresabschluss meldet der Versicherer, dass die Integration der 2014 erworbenen Versicherer Nationale Suisse und Basler Österreich fast vollständig vollzogen sei. Die Synergien seien im bereinigten Ergebnis von 51 auf 62 Millionen Franken gestiegen. Bei der Umsetzung der im März 2016 vorgestellten Strategie Helvetia 20.20 sieht sich der Versicherer zudem gut unterwegs. (SDA)