Der geplatzte UPC-Deal hinterlässt deutliche Spuren im Jahresergebnis von Sunrise. 2018 machte das Unternehmen noch einen Gewinn von 107 Millionen Franken. 2019 waren es unterm Strich nur noch 56 Millionen. Das ist beinahe eine Halbierung.
Der Kaufversuch riss alleine im Schlussquartal ein Loch von 83 Millionen Franken in die Kasse, wie Sunrise am Donnerstag bekannt gab. Das Unternehmen hat die für die Finanzierung des 6,3 Milliarden teuren UPC-Kaufs nötige ausserordentliche Generalversammlung in letzter Minute abgesagt. Der Widerstand der Sunrise-Aktionäre unter Führung des deutschen Grossaktionärs Freenet war zu gross geworden.
In der Folge kam es zu zahlreichen Abgängen in der Chefetage. So nahm Konzernchef Olaf Swantee den Hut. Zu seinem Nachfolger wurde Finanzchef André Krause bestimmt. Zum neuen Finanzchef hat Sunrise Uwe Schiller ernannt.
Operativ auf Kurs
Weiter hat Bruno Duarte, der bisherige Chief Consumer Officer, das Unternehmen verlassen. Auch der stark in die Kritik geratene Verwaltungsratspräsident Peter Kurer kündigte seinen Abgang auf die kommende Generalversammlung im April an, ebenso wie Vizepräsident Peter Schöpfer.
Trotz der Turbulenzen blieb Sunrise 2019 operativ auf Kurs. Der Umsatz wuchs leicht um 0,5 Prozent auf 1,89 Milliarden Franken. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte um 11,2 Prozent auf 668 Millionen Franken zu.
Das Plus ist allerdings hauptsächlich einer Änderung der Buchführung für operatives Leasing (IFRS 16) zu verdanken. Auf vergleichbarer Basis wäre der EBITDA im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent auf 624 Millionen Franken gestiegen. (SDA/ise)