Gewerkschafter Pardini will die Jobs bei der Ammann Group retten
«Ich kämpfe um jeden Arbeitsplatz»

Die Familienfirma von Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann streicht 130 Stellen und lagert sie ins Ausland aus. Das sorgte auch am Wirtschaftstreffen SEF für Gesprächsstoff. Gibt es doch noch Hoffnung?
Publiziert: 03.06.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:18 Uhr
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Unia-Industriechef Corrado Pardini.
Foto: Daniel Rihs
Bastian Heiniger

Johann Schneider-Ammann (65) hat in Interlaken BE für Gesprächsstoff gesorgt – obwohl er beim Swiss Economic Forum (SEF) nicht anwesend war.

Grund ist der Abbau von 130 Jobs, die sein Familienunternehmen, die Ammann-Gruppe, diese Woche bekannt gab.

Sind die Jobs noch zu retten? An vorderster Front kämpft Unia-Industriechef Corrado Pardini (51). Nach dessen Podiumsauftritt fing BLICK den SP-Nationalrat ab. «Der angekündigte Stellenabbau ist für Herrn Schneider-Ammann eine schwierige Situation. Wir schauen nun mit seinem Sohn, dem CEO, welches die nächsten Schritte sind.» Der Dialog laufe, die Sozialpartnerschaft funktioniere.

Volkswirtschaftsminister muss für die Schweiz schauen

Lässt Schneider-Ammann die Firma im Stich? Pardini begrüsst, dass sich Schneider-Ammann nicht einmische. «Als Volkswirtschaftsminister muss er für die Schweiz schauen, nicht für eine einzelne Firma.» In der Verantwortung stehe die Geschäftsleitung. Pardini verspricht: «Ich kämpfe um jeden Arbeitsplatz, der in der Schweiz bleiben könnte.»

Mit seiner Wahl im Jahr 2010 hatte Schneider-Ammann die Geschäfte und Aktien an seinen Sohn Hans-Christian Schneider (37) übergeben.

Ebenfalls am SEF sprach BLICK mit Swissmem-Präsident Hans Hess (62). Dieser geht davon aus, dass die Auslagerungswelle in der Industrie nicht zu Ende ist. «Letztes Jahr machten 23 Prozent der Unternehmen der Maschinenindustrie einen Verlust.» Schuld sei der starke Franken. Um zu überleben, müssten manche Unternehmen radikale Schritte tun. 

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