Gewerkschaften stocksauer
Roche-Chef kassiert 230 Mal mehr als Fussvolk

Die Abzockerinitiative ist ein Flop. So zumindest sieht es die Gewerkschaft Travail Suisse. In drei Vierteln der Unternehmen seien die Chef-Löhne heute um 18 Prozent höher als noch 2011, hat sie ausgerechnet.
Publiziert: 22.06.2015 um 09:30 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:59 Uhr

«Trotz der deutlichen Annahme der Minder-Initiative konnte der Lohnanstieg bei den Topmanagern nicht gebremst werden», sagte Jacques-André Maire, Vize-Präsident von Travail.Suisse am Montag in Bern.

Vielmehr sei das durchschnittliche Salär der Geschäftsleitungsmitglieder in den meisten Grossunternehmen weiter gewachsen. Als Beispiel nannte Travail.Suisse den Pharmakonzern Roche, wo der Konzernchef inzwischen 230 Mal mehr verdiene als der Angestellte mit dem niedrigsten Lohn.

Auch Antritts- und Abgangsentschädigungen seien dank Umgehungsmöglichkeiten gang und gäbe, schlussfolgert Travail.Suisse. Gemäss der Gewerkschaft führt dies zum Vertrauensverlust zwischen Bevölkerung und Wirtschaft. Sie fordert darum eine griffigere Aktienrechtsrevision, Steuertransparenz bei den hohen Einkommen und ein Ende der Tiefsteuerpolitik für Unternehmen.

Travail.Suisse hat zum 11. Mal in Folge die höchsten und tiefsten Löhne in 27 Schweizer Unternehmen untersucht.

Die Auswertung finden Sie hier als PDF-Dokument:Lohntabelle.pdf

Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.