Ein Novum in der Schweiz: Seit gestern Dienstag sind die rund 2600 Uber-Fahrer in der Schweiz mit einem sogenannten Partnerschutz-Programm des Versicherers Axa XL versichert. Die Chauffeure sind damit gegen Unfall, Dauerinvalidität und bei «Tod durch Unfall» versichert – das aber nur, wenn ein Unglück «während einer Fahrt» auftritt.
Wie die «Tagesschau» berichtet, gibt es für regelmässige Fahrer (mindestens 150 Fahrten in 8 Wochen) darüber hinaus bei schwerer Krankheit während maximal 15 Tagen eine Entschädigung von 80 Franken pro Tag. Weiter wird sogar ein einmaliges Elterngeld von 1000 Franken für Mütter und Väter ausbezahlt.
Laut Luisa Elster, Mediensprecherin von Uber Schweiz, ist jeder Fahrer während der Fahrt automatisch abgesichert. «Mit dieser neuen Versicherung, die für sie gänzlich gratis ist, können wir unseren Partnern Schutz bieten», sagt Elster gegenüber der «Tagesschau».
Lausanner Gericht schafft Fakten
Dass die Fahrer gerade jetzt versichert werden, kommt nicht von ungefähr: Vor kurzem hat das Arbeitsgericht Lausanne in einem Fall erstinstanzlich befunden, dass Uber der Arbeitgeber eines Fahrers sei – mit den entsprechenden Pflichten.
Die Folgen für Uber sind weitreichend. Wird das Urteil rechtskräftig, muss das Unternehmen für die Fahrer Sozialversicherungsbeiträge, Unfallversicherung, Krankheitstage und Ferien bezahlen. In der Vergangenheit war das nicht der Fall. Ist die neue Versicherung also nur ein Feigenblatt?
Roman Künzler, Verantwortlicher Transport, sieht die Versicherung als Versuch, die Arbeitgeberpflichten zu umgehen: «Das Gericht hat es bestätigt: Uber muss die Fahrer anstellen. Die Versicherungsleistungen stehen den Fahrern und Fahrerinnen also ohnehin zu – und das in erheblich grösserem Umfang», sagt Künzler gegenüber der «Tagesschau». Uber müsse zudem Beiträge für Altersvorsorge, IV, Arbeitslosenversicherung und die Pensionskasse zahlen. (zas)